„In der Höhe trinkt man Veltliner.“ Diesen Spruch habe ich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gehört. Nimmt mich bloss wunder, wem wir den zu verdanken haben. Vermutlich einem Hüttenwart einer SAC-Hütte oder einem Hotelier in einem abgelegenen Berghaus.
Denn Veltliner ist der Berg-Wein schlechthin und fehlt auf keiner Getränkekarte. Serviert wird er traditionellerweise in plumpen, dickwandigen Gläsern. Man könnte ihn ebenso gut aus einem Zahnglas trinken.
So ganz unter uns gesagt: Veltliner ist ein schreckliches Gesöff undschmeckt ähnlich wie Sandpapier. Und um sämtliche Unklarheiten zu beseitigen: Es gibt zwar gute Veltliner, aber die sind nicht in Literflaschen abgefüllt. Die Rede ist hier von Rotwein, nicht etwa von Grünem Veltliner. Letzteren finde ich allerdings mindestens so abscheulich wie roten Billig-Veltliner.
Dass Wein trinken Geschmackssache ist, ist kaum zu leugnen. Das hat sich heute einmal mehr bestätigt. Am Nebentisch in einem Pistenrestaurant auf über 2’500 m Höhe war eine kurze Diskussion im Gange, ob man sich ein Glas Rotwein genehmigen solle. „Dôle oder Veltliner?“ „Wir nehmen Veltliner, Odol ist zum gurgeln.“ Damit war die Entscheidung gefallen.

Wir trinken den Rotwein gerne mit Zitronen-Limonade gemischt. Am besten schmeckt uns dazu die französische Limonade, wenig Zucker und wenig Kohlensäure. Halbhalb.
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Notfalls könnte man den Rotwein bestimmt auch weglassen, oder?
Statt französischer Limonade würde ich einen französischen Roten vorziehen. Vielleicht Corbières. Aber bitte pur.
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