Ich nenne einen knappen Meter Kochbücher mein eigen. Schön aneinander gereiht findet sich vieles von Vorspeisen über Apéro-Häppchen zu Gerichten aus Fleisch, Fisch, Vogel oder Gemüse und selbstverständlich auch bis hin zu Kuchen und Desserts.
Mein ältestes Kochbuch ist dieses hier:
Wirkt ziemlich altbacken, oder? Selten konnte ich dieses Wort treffender einsetzen. Das Buch datiert zurück aufs Jahr 1981, ich habe es 1982 in der Rüebi-RS erhalten. Damals war diese hauswirtschaftliche Fortbildungsschule für alle jungen Frauen obligatorisch. Je nachdem, in welchem Alter man zur Rüebli-RS antrat, dauerte die hauswirtschaftliche Abreibung zwischen fünf und zehn Wochen. Man lernte damals nicht nur kochen, sondern auch flicken, bügeln, Haushaltführung allgemein. Zum Niveau nur soviel: Als ich zur ersten Stunde antrat stand auf der Wandtafel bereits das Menu geschrieben: Birchermüesli.
Das Buch war die Krönung der Rüebli-RS und mag dem damaligen Stand der Küchenkultur Helvetiens entsprochen haben. Wenn man darin blättert, sucht man vergebens Zutaten wie Ingwer, Kokosnussmilch oder Kürbiskernöl. Selbst Aceto Balsamico oder Mascarpone wären revolutionär gewesen. Dafür enthält das Buch viele Grundrezepte und allgemeine Angaben zu den Kochvorgängen. Ohne Steamer, ohne Wok, ohne Mikrowelle. Der Bildanteil macht keine 10 Prozent aus – so etwas hätte heute das Potential zum Ladenhüter.
Ich schätze das Buch trotzdem, weil es einige unsterbliche Rezepte drin hat und vor allem, weil es so grundsolide ist. Deshalb durfte mich das Buch auch auf unsere langen Reisen nach Amerika und Australien begleiten. Denn wenn mir plötzlich nach selbstgemachter Schokoladecreme zu Mute war, wusste das Buch mit dem grünen Einband Rat. Nur die Schweizer Schoggi war dann jeweils etwas gar weit weg.
„weil es einige unsterbliche Rezepte drin hat und vor allem, weil es so grundsolide ist“
Genau deshalb besitze ich dieses Kochbuch immer noch,
liebes flohnmobil,
und weil auf Seite 267 das wundervolle Rezept der ‚Süssmostcrème‘ ist, mit der bereits die Grossmutter den Grossvater verführte… 🙂
Herzlich Hausfrau Hanna
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Liebe Hausfrau Hanna, das ist nun aber wirklich ein gewaltiger Zufall. Ich hatte ein Buchzeichen im Kochbuch, das ich fürs Scannen raus genommen hatte. Nachher habe ich den Fackel einfach wieder irgendwo reingesteckt – auf Seite 267!
Nach dem Rezept habe ich die Süssmostcreme noch nie gekocht. Dringender Nachholbedarf.
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Das tollste Rezept darin ist „Hackbraten in Alufolie“. Man braucht dazu einen Hackbraten und Alufolie. Mehr verrate ich jetzt aber nicht…
liebe Grüsse vom Muger
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Auch ich nenne dieses Kochbuch mein eigen! Allerdings datiert es aus dem Jahre 1979, sieht jedoch genau gleich aus. Und auch ich sammle Kochbücher und habe eine Riesenmenge davon. Trotzdem wird auch mein altes „Kozi-Buch“ regelmässig für diverse, unsterbliche Rezepte zu Rate gezogen.
En Gruess, Makassar
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Kozi?
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Kochschule wurde bei uns mit Kozi abgekürzt. Manchmal hats ja gepasst, meistens aber nicht! 😉
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Ich habe mein Kochbuch aus der Schulzeit auch noch. 🙂 Auch gespickt mit Grundrezepten und natürlich – da ich ja aus Österreich bin – mit solide heimischer Hausmannskost. Ich glaube, die meisten Gerichte kennen die heutigen jungen Menschen gar nicht mehr. 😉
Fotos sind gar keine vorhanden und der Titel würde heute schon gar keinen mehr ansprechen: „Morgen bist Du Hausfrau – Kochrezepte“
Da wird mir wieder mal bewusst, wie alt ich doch schon bin. 🙂
Ich glaub, ich muss das Buch mal abfotografieren, sonst glaubt mir das keiner!
LG Gabi
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„Morgen bist du Hausfrau“ haut mich schlichtweg um! Mein Kochbuch stammt zwar auch noch aus der Zeit, als man solche wie mich „Fräulein“ nannte und sich niemand darüber störte. Dein Titel hat das Potential zum Bestseller, brauchst nur das „Kochrezepte“ wegzulassen. 😆
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Freut mich, dass Dich das genauso erheitert wie mich. 🙂 Tja – Österreich ist eben anders! 🙂
Wenn Du nicht von Deinem „Schul-Kochbuch“ erzählt hättest, hätte ich wohl kaum mehr an mein „Juwel“ gedacht. 🙂 Ich koche nicht grade gerne und schau deswegen relativ selten in Kochbücher. Das Buch hat wohl doch nicht die erhoffte Wirkung gebracht. 🙂
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Jetzt musste ich doch noch den Jahrgang meines grünen Kochbuches checken: 1975!
Damals war es wohl ziemlich modern, es gab ja auch das Betty-Bossy-Zeugs noch nicht…
Liebe Grüsse
Urs
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Betty Bossi gibts seit 1956, die abonnierbare Zeitung ab 1968! Das erste Kochboch von Betty Bossi gabs 1973! Wie populär sie damals war, weiss ich allerdings nicht. Zudem kam das Berner Kochbuch aus dem Lehrmittelverlag, deshalb hatten das in der Zeit viele. Heute ist ja TipTopf aktuell.
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Bevor ihr euch in meiner Abwesenheit virtuell die Köpfe einschlagt, wer das älteste grüne Kochbuch hat, muss ich wieder mal eingreifen. 😉
Egal ob Hackbraten mit und ohne Folie, Gugelhopf von Betty Bossi oder aus dem Rüebli-RS-Kochbuch, Hauptsache Kochen macht Spass, es gibt was zu futtern und es schmeckt!
Eure vielen Reaktionen beweisen, dass Kochbücher eine gewisse Unsterblichkeit besitzen.
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Ja Flohnmobil, das ist so – Kochen macht einfach Spass!
Ich möchte trotzdem noch erwähnen, dass ich noch das Berner Kochbuch meiner Grossmutter besitze. Den Jahrgang kann ich leider nicht mehr sehen – diese Seite ist etwas angesengt! Aber manchmal nehme ich es aus dem Regal und schaue mir die Rezepte an… Kalbskopf gebraten, Mockturtlesuppe, Apfelbettelmann…. – zum Nachkochen hatte ich eigentlich noch nie grosse Lust – aber darüber lesen finde ich äusserst interessant und amüsant 🙂
So, ich muss jetzt das Mittagessen vorbereiten – Hackbraten, im Fall!
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Ja vonwegen angesengt – meine Grossmutter hatte auch keinen Glaskeramikherd.
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Seit wann ist eigentlich die CD mit dabei? Und ist da zusätzliches Material drauf oder einfach das Buch als CD?
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CD?????????????
Sowas hätte man 1982 vermutlich als Glasuntersetzer erachtet.
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Na immerhin für Musik wurde die CD schon 1982 gebraucht, nachdem das für Herberts Ohren gut geklungen hat.
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