Dass Vorfreude die schönste Freude ist, mussten wir kürzlich auch wieder einmal erfahren, als wir an einem Stand an der Olma einen Sack Magenbrot kauften. Als mein innig geliebter Mitbewohner und ich uns am Abend zum Kaffee ein paar süsse Bauklötze genehmigen wollten (so ein Messebesuch ist schliesslich anstrengend und verbraucht etliche Kalorien, die mit einer lumpigen Olma-Bratwurst nicht gedeckt werden, zumal traditionellerweise kein Senf verabreicht wird), kam das Magenbrot folgendermassen daher:

Und ich schwöre, ich hab mich im Heimweg im Zug nicht draufgesetzt!
Die Magenbrötli waren nicht nur sehr klebrig, sondern auch in der Konsistenz eher teigig. Von diesem traditionellen Chilbi-Gebäck, das mit Fr. 9.50 pro 500 Gramm zu Buche schlägt, hatten wir definitiv etwas anders erwartet.
Unsere Enttäuschung tat ich anderntags in einem Mail an die Herstellerfirma Kund. Keine halbe Stunde später rief mich der Firmenchef persönlich an, stellte mir einige Fragen, erklärte, wie es soweit kommen konnte und entschuldigte sich für seine Mitarbeiter. Das Magenbrot muss von einem damals gerade etwas unterbeschäftigten Standverkäufer auf Vorrat abgepackt und gestapelt worden sein. Diese Tortur goutierte das druckempfindliche Gebäck nicht und revanchierte sich, indem es sich in einen einzigen Klumpen verwandelte.
Der Firmenchef bot uns eine Entschädigung an, welche vor einigen Tagen bei uns eingetroffen ist. Ihr Inhalt hat die bekanntermassen unzimperliche Behandlung bei der Post tadellos überstanden.
So stelle ich mir nicht nur Magenbrot, sondern auch die Behandlung von Kundenreklamationen vor.
Also das mit der lumpigen Olma-Bratwurst nehme ich als in der Ostschweiz wohnender Luzerner sogar persönlich, aber nur fast :-)). Den echten Genuss einer Olma-Bratwurst erfährt frau/man nur OHNE Senf, dafür mit einem achten St.Galler-Bürli und einem „Chloschti“ (Klosterbräu für nicht St.Galler)
Gefällt mirGefällt mir
Aha, mit Senf wo keiner sein soll, klopft man dich also aus dem Busch… 😉
Als weitgereiste Dame weiss ich selbstverständlich, dass die St. Galler ihre Wurst ohne Senf essen. Und auf das Bier – egal welcher Provenienz – kann ich bestens verzichten. Das würde ich auch mit Senf nicht trinken.
Gefällt mirGefällt mir
da hat sich ja dein mail schon mal gelohnt.
und die firma machte mit dem geschenk auch gleich wieder eigenwerbung !!
gruss aus dem sonnigen spanien (21,5 grad )
Gefällt mirGefällt mir
Aha, mal wieder Internet-Anschluss in Spanien…!
Ehrlich gesagt hatte ich mit meinem Mail auch wirklich keinen anderen Zweck verfolgt. Aber dass der Ersatz dann gleich so edel ausgefallen ist, habe ich wahrscheinlich schon meiner Nettigkeit zu verdanken. 😉
Gefällt mirGefällt mir
Das ist echt kundenfreundlich! Schön, dass es das noch gibt… (und wenn ich die rosa Magenbrot-Säcke sehe, bin ich grade wieder an der Chilbi…)
Gefällt mirGefällt mir
Das Schächteli-Magenbrot, das es (ganzjährig) bei der Migros Ostschweiz gibt, ist auch ganz lecker. Nur, damit du nicht auf Entzug kommst.
Gefällt mirGefällt mir
Wir habe erst vorletztes Wochenende Magenbrot von unserer lokalen Chilbi gekauft. Dieses war so fein, wie es eben sein soll. Ein oder zwei Mal im Jahr kann man sich diesen Genuss ja leisten.
Gefällt mirGefällt mir
Papperlapapp, diesen Genuss muss man sich jedesmal leisten, wenn man an einem Magenbrotstand vorbeikommt.
Gefällt mirGefällt mir
Stimmt… deshalb sollte man auch tunlichst darauf auchten, dass das nicht zu oft vorkommt 😉
Gefällt mirGefällt mir
Flotter Kundenservice – und was hast Du mit dem Magenbrot aus der Tüte gemacht? Ich hätte das in eine Cakeform gepresst und dann in Scheiben geschnitten ;-))
Gefällt mirGefällt mir
Das Pressen hätte sich erübrigt, war schon blockförmig. Wir haben den Grossteil abbrechenderweise gemampft.
Gefällt mirGefällt mir
Pingback: Des Dramas dritter Akt « Flohnmobil – im Alltag unterwegs