Während ich in der Küche stand, um eine Portion Teig nach dem Rezept des Wilden Poulets in Knöpfli zu verwandeln, ging mir wieder einmal diese Geschichte durch den Kopf, die in solchen und ähnlichen Situationen häufig in meinem Hirn auftaucht. Sie stammt von einem damaligen Arbeitskollegen, dessen Frau aus dem ausgesprochen hinterwäldlerischen Stalden an der Glaubenbergpassstrasse kam.
Er erzählte mir, dass jedes Mal, wirklich und ohne Ausnahme jedes Mal, wenn er bei seinen Schwiegereltern auf Besuch war, neben dem Herd eine Pfanne voll Wasser stand. Nicht frisches Leitungswasser, sondern Wasser, in dem zuvor Teigwaren gekocht worden waren. Und Teigwarenwasser, als mein Arbeitskollege mir das sagte, verdrehte er ebenso kunstvoll wie leidend seine Augen, Teigwarenwasser wurde eben nicht weggeschüttet, sondern für eine Suppe verwendet. Schliesslich war es nicht nur Wasser, sondern darin schwamm auch noch etwas mit, das man sowohl bezahlt hatte, als auch noch brauchen konnte.
Davon hatte ich bis anhin noch nie gehört. Ich versuchte, mir vorzustellen, was in dem Wasser herumschwamm: Salz und etwas Stärke. Und während ich heute aus lauter Bequemlichkeit das Knöpflisieb nur grob abschabte, bevor ich es dem Abwaschtrog übergab, und das blonde Wasser ohnehin in den Abfluss goss, grübelte ich mal wieder darüber nach, wie sparsam die Leute früher doch waren.
Hallo Bea
Lustig – vor ein paar Tagen kochte ich auch Knöpfli, allerdings die Thymian-Version von Robert:
http://lamiacucina.wordpress.com/2010/01/20/basler-geschnetzeltes/
Auch diese schmeckten sehr gut und leicht – vielleicht liegt’s am Quark. Nächste Woche versuche ich mal dieses Rezept vom wilden Poulet.
Liebe Grüsse
Urs
PS: Bei mir kommt das Knöpfli-Wasser auch nicht in die Suppen-Recycling-Kette…
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Beim Wohnmobilen lasse ich es ja noch angehen, dass ich das Teigwarenwasser zum Vorspülen brauche, aber ansonsten bin ich ohnehin nicht gerade die Suppenköchin schlechthin.
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Die Leute aus Stalden sind keine Hinterwäldler! Gut, vielleicht ein wenig eigenartig. Verschroben. Verhaltensoriginell – aber keinesfalls Hinterwäldler.
liebe Grüsse vom Muger
vom sonnigen Sarnersee
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Oh, Kahlschlag in Stalden? Kein einziger Baum mehr?
Hab ich dich doch wenigstens wieder mal aus dem Wald, ähm Busch geklopft.
Aber die Sache mit den „sonnigen Grüssen“, die ist mir heute also schon etwas suspekt.
pflüderschneeige Grüsse, Bea
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Bei uns war heute wunderbar sonnig – auf 8’000 Metern oben …
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Eine Woche war ich jetzt im Keller. Null Zeit, Blogs zu lesen. Heute endlich komme ich dazu, meine Lieblingsblogs durchzuwühlen, und finde da doch tatsächlich meine Knöpfli wieder *fröi*.
Ich koche auch keine Suppe aus Teigwarenwasser. Das hatte nicht mal meine Grossmutter so gemacht. Und die hatte Jahrgang 1900.
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Dann war dein Grosi vermutlich auch keine Hinterwäldlerin.
Übrigens freue ich mich durchaus auch über „verspätete“ Kommentare.
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