… oder: Wenn der Funke nicht springt
Als wir mit unserer Reiserei begannen, merkte ich schnell, dass es meinem innig geliebten Mitreisenden nur dann gut geht, wenn es auch dem Auto gut geht. Nun ja, ganz allgemein und auf einer Reise im Besonderen ist es ist nicht völlig belanglos, ob das Auto läuft oder nicht.
So herrschte denn auch immer eine gewisse Anspannung, wenn der Camper Macken an den Tag legte. Im vorliegenden Fall geht es um Fehlzündungen. Und der Mitbewohner tippte – weil wir schon alles Andere drum herum ersetzt hatten – auf ein defektes Zündkabel. Die Fehlzündungen ereilten unser Fahrzeug im Osten Kanadas, in Nova Scotia. Doch genau genommen begleiteten sie uns schon den ganzen Weg quer durch Kanada, von Ost nach West. Immer war da irgendetwas, das sich mal mehr, mal weniger bemerkbar machte.
So ergab es sich, dass wir an einem sonnigen Herbsttag unseren Camper auf einem Campingplatz abstellten, unsere Velos vom Träger runter holten und eine kleine Velotour machten. Diese führte uns auf die nächstgelegene Insel. Mit einer Fähre überquerten wir einige hundert Meter Meer. In einem Fischerdorf – wir trauten unseren Augen nicht – fand am Sonntagnachmittag eine Beerdigung statt. Dies nur so am Rande.
Wie überall in Kanada lagen auch auf dieser Insel alte Autowracks herum. Die Wracks befanden sich in allen denkbaren Stadien von „war ich wirklich mal ein Auto?“ bis „eben erst hingestellt“. Der Mitreisende hatte plötzlich eine Idee. Und so kam es, dass er – nicht gänzlich zufällig – in einem solchen Rosthaufen ein Zündkabel fand. Wir radelten zurück, öffneten die Motorenhaube und – hah! – das Kabel passte.
Und wisst ihr was? Wenn der Camper in der Zwischenzeit nicht verschrottet wurde, so fährt er garantiert noch heute mit dem second-hand Kabel rum.
Ich hätte euch zum 1. April gerne einen grösseren Bären aufgebunden – aber das Viech schnarcht noch in der Höhle. Diese Geschichte hingegen, die ist wahr. Das einzig Unwahre ist dieses Bild. Aber das habt ihr ja sicher schon längst gemerkt – soooo kleine Autos gibt es in Amerika/Kanada schliesslich nicht.
Ha – ein Renault 4. Ein Renault 4 war mein erstes Auto, allerdings nicht der Kastenwagen, sondern die normale Version. Gangschaltung mit einem „Krückstock“. Danke für die Erinnerung!
Liebe Grüsse aus dem Hinterthurgau!
Urs
Gefällt mirGefällt mir
Du wolltest mit deinem Kommentar wohl gleich ausschliessen, dass DU dein Fahrzeug so entsorgt hast. 😉
Gefällt mirGefällt mir
Als ich meinen Renault entsorgen musste, wäre er wohl nicht mehr bis nach Sardinien gekommen, sondern vorher auseinandergebrochen… 😮
Gefällt mirGefällt mir
Ich tippe, dass du dieses Souvenir in meiner Wahlheimat abgeschossen hast 😉
Wünsche dir einen vergnügten Ostermontag und lass dich nur sanft in den April schicken…
bbbbbrigitte
Gefällt mirGefällt mir
Rein von der Automarke her wär das sehr gut möglich, liebe Brigitte, aber dieses Wrack habe ich in Sardinien aufgenommen.
Gefällt mirGefällt mir
Ab wann hat dein innig geliebter Reisebegleiter ein Hot-Line-Telefonnummer für gestrandete Wohnmobilfahrer eingerichtet?
Sein, Pardon euer Wissen kann sicher dem Einen oder Anderen aus seinem Schlamassel helfen.
Die Idee ist kein Aprilscherz meinerseits, nur ein ernst gemeinter Tipp. Der Anruf darf ruhig auch was kosten, findet Müllers Notiznagel.
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Müller, herzlich willkommen im Flohnmobil!
Der Mitbewohner könnte sich ja mal schlau machen betreffend so einer 0900-er Nummer. Die Gebühr müsste dann aber zumindest so hoch sein, dass unsere horrenden Roaming-Kosten abgedeckt wären, sollte uns dein Missgeschick irgendwo im Südpazifik oder wo auch immer erreichen.
Ich werde die Nummer zu gegebener Zeit hier veröffentlichen. Vielleicht am 1. April 2014.
Grüessli
Bea
Gefällt mirGefällt mir