Unter einem französischen Bett stellt man sich bei uns ein Bett in der Grösse 160 x 200 cm vor. Um diverse Nächte in einem wahren französischen Bett reicher weiss ich mittlerweile, dass ein französisches Bett in Frankreich eine hochkomplexe Angelegenheit ist.
Beigetragen zu dieser überaus wertvollen Erfahrung hat unter anderem die Tatsache, dass wir gestern die neue Matratze der Hausbesitzerin in Empfang nehmen durften und so in den Genuss kamen, das Doppelbett Schicht um Schicht abzutragen. Nach dem Bettüberwurf plus fünf Kissen, je einem Ober- und Unterleintuch, einer Flanellauflage und einer dicken Matte mit Wollfüllung, waren wir auf dem Niveau angelangt waren, wo bei uns ein Lattenrost zu Tage gekommen wäre. Hier war es einfach so etwas wie eine zusätzliche Matratze. Von Rüschen umgeben. Letztere dürften eher auf den Geschmack der norwegischen Besitzerin denn auf französische Gewohnheiten zurückzuführen sein. Die Matratze darüber sage und schreibe 30, in Worten dreissig, Zentimeter dick. Und sackschwer. Ist schon ein normales Bett (also so eines, wie ich es mir gewohnt bin) zum Betten machen ein veritabler Rückenkiller, so ist ein solches Geschwür von einer Schlafstätte der Sensenmann schlechthin.
Betten sind selbstverständlich etwas sehr Individuelles. Wie alles in unserem gesitteten Haus sind auch die besagten Schlummerboxen nur vom Feinsten und entsprechend teuer. Wir könnten es uns nicht leisten, für ein Doppelbett über € 6’000 auszugeben. Aber etwas so Unpraktisches wie diese Betten in Frankreich ist mir noch nie untergekommen. Ich freue mich jedenfalls auf mein schnörkelloses französisches Bett zu Hause.
Unser bescheidenes Schlafgemach in den letzten paar Wochen.
Ist doch klar. Wenn einem sein Bett von jemandem anderen gemacht wird, spielt der Auf- und Ausbau der Schlafstätte keine Rolle.
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Also mir ist es auf jeden Fall wichtig zu wissen, in was für einer Pfanne ich liege.
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