Ein Sommer ohne Kräuter – das geht gar nicht! Ich brenne im Frühling geradezu danach, endlich wieder Küchenkräuter ernten zu können und nicht jedes Stängelchen Schnittlauch einzeln kaufen zu müssen. Ich koche viel und gerne mit Kräuter. Sie verleihen dem Essen Pfiff, verpassen ihm den letzten Schliff und gehören bei gewissen Gerichten ganz einfach dazu.
In meinem Kräutergarten (Garten ist vielleicht etwas übertrieben, aber ein Balkon ist es eben auch nicht) spriesst so manches Kraut. Und manches Kraut spriesst schon längere Zeit. Wie zum Beispiel der Schnittlauch. Seine Röhren sind nach über 15 Jahren alles andere als zierlich. Trotzdem oder gerade deswegen ist er ziemlich schwach auf der Brust und knickt schnell um.
Links neben dem Schnittlauch folgen Thymian und der zweifarbige Zitronenthymian. Während Thymian sein Aroma erst beim Kochen richtig entfaltet, streue ich seinen sauren Bruder mit Vorliebe in Kräuterquark, über Salate, fertig gekochten Reis oder Fisch.
Aus dem Vorjahr stammt der Rosmarin. Ebenso der Salbei, der für meine Begriffe zu sehr wuchert und unmittelbar nach dieser Aufnahme mit der Schere zum wiederholten Male in die Schranken gewiesen wurde. Grundsätzlich erhalten diese zwei Kräuter bei mir zu viel Wasser, aber ich kann bzw. will sie nicht separat einpflanzen. Ihre wild wachsenden Verwandten in der Provence müssen mit einem Bruchteil an Wasser auskommen und fallen entsprechend kleiner, dafür aromatischer aus.
Links neben dem Salbei steht mein Geheimtipp: Schnittknoblauch. Definitiv nichts für Knoblauch-Verächter kommt er bei mir in fast jeden Salat und darf sein unverkennbares Aroma ungehemmt verbreiten. Die Pflanze mit den platten Blättern war vor Jahren wesentlich zierlicher. Da sie derart gut gedeiht, habe ich ihren Wurzelstock schon diverse Male geteilt und weiterverschenkt.
Nicht sichtbar, hinter dem Rosmarin, wuchert Bohnenkraut. Ich gestehe kleinmütig ein, dass ich es seinerzeit mit Thymian verwechselt habe und kaum Verwendung dafür habe. Es wächst wie wahnsinnig und leidet am gleichen Syndrom wie Rosmarin, Salbei und Thymian: viel zu viel Nass.
In den runden Töpfen gedeihen zwei Sorten Basilikum. Das linke habe ich diesen Frühling aus der Provence mitgebracht. Was für ein herrliches Kraut! Ich könnte es futtern wie eine Kuh Gras. Dank seinem Standort auf einem Gitter bleibt es vor Schnecken verschont. Nicht jedoch vor meiner Nachbarin, deren Wohnzimmerfenster sich unmittelbar darüber befindet. Sie moniert seit Jahren, ich hätte den schöneren Basilikum als sie. Das müsse am Standort liegen. Wäre ich nicht so ein schrecklich netter Mensch, hätte ich ihr schon lange mal gesagt, dass mein Basilikum auch an ihrem Standort gedeihen würde, bloss nicht mit ihrer Pflege.
Zu guter Letzt folgt noch die bewährte Petersilie in glatter und gekrauster Ausführung, auf Schweizerdeutsch Peterli genannt. Darüber gibt es nicht viele Worte zu verlieren. Ich habe es aufgegeben, sie direkt in die Erde pflanzen zu wollen. Mir scheint, im Topf gedeiht sie besser und ist weniger anfällig auf Läuse. Warum auch immer.
Wie sieht euer Kräutergarten aus? Ein kümmerliches Töpfchen Schnittlauch oder ein üppiges Beet mit je zehn Sorten Salbei und Minze? Erzählt doch mal!
Schön ordentlich hast du deine Kräuter alle nebeneinander!
Meine Kräuter sind ein bisschen mehr im Garten verteilt.
Ich zucke schon und möchte Fotos schießen und einen Blogeintrag darüber verfassen.
Aber man soll sich ja nicht immer ablenken lassen….
Vielleicht mach ich das bald mal…
Gestern hatten wir definitiv zu viel Salbei in der Gemüsepfanne!
Liebe Grüße
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Aber Gine, wer sagt denn, dass du deinen Salbei als Blattspinat verkochen musst! 😉
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…nicht als Blattspinat? …nein?
Sowas…
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Schön wärs – ein Kräutergarten. Auf unserem Balkon ist momentan effektiv kein essbares Kraut. Ich habe aber vor, nächstens wieder ein Kräuterkistli zu bepflanzen. Drin wird es sicher Rosmarin und Basilikum haben. Gruss Zimi
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Der Sommer ist ja noch jung, da liegen noch alle Kräuter drin.
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Bei uns gibt’s Basilikum in Toepfen, Schnittlauch allover im Garten (der versamt sich immer mehr), Peterli auch in einem Topf, Salbei (der tut nicht so recht) und ausgesaetes Bohnenkraut (importiert aus der Schweiz, denn das haben wir hier noch nie gefunden). Thymian habe ich in allen Varianten, allerdings nicht nur den essbaren. Der wird gluecklicherweise von den wilden Hasen, Groundhogs, Rehen und Chipmunks verschmaeht. Alles andere wird schon mal angeknabbert, deshalb ist es in Toepfen und hochgestellt auf einem Tisch oder so. Mir fehlen noch einige Kraeuter wie Rosmarin, Estragon, Melisse etc., aber das wird schon noch. Der Sommer hat ja erst begonnen…
Uebrigens: Schnittknoblauch waere auch mein Ding, habe ich aber noch nie davon gehoert oder es hier gesehen…
Anita
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Wow, was für eine beachtliche Sammlung. Mit Hasen und dergleichen muss ich meine Kräuter definitiv nicht teilen. Und wenn, dann würde ich bekannt geben, welche angeknabbert werden dürften. 😉
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Da teilen wir beiden die gleiche Liebe zu frisch geernteten Kräutern. Schnittknoblauch kenne ich gar nicht, es klingt aber sehr interessant, da ich Knoblauch über alles liebe. Da muss ich doch sofort mal kucken wo ich so ein Pflänzchen herkriege. Ansonsten gibt es in unserem Kräutergarten die gleichen Sorten.
LG
Claudine
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Du wirst Schnittknoblauch LIEBEN. Ist ein absolut geniales Gewächs.
Grüessli
Bea
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Ich hab gar keine Kräuter im Garten, bin wohl zu faul dazu.
Dafür liebe ich es, öfters mal hier zu essen:
http://www.rarnerchumma.ch/
Da gibts Kräuter in Hülle und Fülle, der Salat da ist jedesmal ein Erlebnis!
Gruess vom Werner
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Aber, aber Werner, ein Kräutergarten ist genau das Richtige für faule Leute und sehr pflegeleicht.
Das Kräuterbeizli tönt gut. Da kann ich natürlich mit meinen paar Chrüütli nicht mithalten.
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Da ich auch eine faule Socke bin, steht mein Kräutergarten bei ALDI. 🙂
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Ein deutschlandweiter Kräutergarten kann durchaus Vorteile haben. 😉
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Hach ja, ich liebe Kräuter auch unendlich. Ich habe heute meiner Sammlung noch eine neue Sorte Pfefferminze und Rosmarin hinzugefügt. Rosmarinkartoffeln sind für mich etwas ganz besonders Leckeres.
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In Rosmarinkartoffeln könnte ich mich auch reinlegen. Am besten schmeckt in der Provence geernteter Rosmarin. Da kommen unsere „Tannenbäumchen“ nicht ran.
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