Mir geistert da so ein Begriff im Kopf rum, den ich nicht mehr loswerde. Erstaunlicherweise kann ausser mir und meiner Mutter niemand etwas damit anfangen. Noch nicht mal mein innig geliebter Mitbewohner, der normalerweise mit alten bzw. veralteten Dialekt-Ausdrücken gut sortiert ist.
Tschoopehof Gusti
So nannten wir früher einen Menschen, vorwiegend männlichen Geschlechts, der nicht ganz dem gängigen Modell “Mann” entsprach. Häufig in Sachen Intelligenz, Schlauheit, aber auch in Bezug auf seine Ansichten, sein Äusseres oder seine Gewohnheiten. Er kommt daher wie ein Tschoopehof Gusti, würde ich vielleicht über jemanden sagen, der ausgelatschte Schuhe trägt, ein schräg geknöpftes Hemd oder eine Hose, deren Farbe man nicht mal mehr erraten kann.
Wie setzt sich der Begriff zusammen? Ein “Tschoope” ist eine Jacke, ein Veston, ein Jacket. Der Gusti ist die schweizerdeutsche Version von Gustav.
Es ist mir bewusst, dass ich mit diesem saloppen Ausdruck viele Vorurteile verbinde. Dennoch unternehme ich hier einen zaghaften Versuch, seinem Ursprung auf die Spur zu kommen.
Kann mir jemand dabei helfen? Verwendet ihr vielleicht einen ähnlichen Begriff?
Unbekannt bei mir, dein Gusti
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Man kann beim besten Willen nicht alle Leute kennen. 😉
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Soviel ich weiss, ist ein „Guschti“ auch ein Rind. Aber das hilft dir wohl auch nicht weiter, gell
Anita
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Das hilft mir tatsächlich nicht weiter. Rindviecher haben wir ohnehin genug – mit zwei oder vier Beinen. 😉
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Den ‚Tschoopehof Guschti‘ habe ich auch öfters gehört in meinen ersten Jahren am Arbeitsplatz, damals in Winterthur. Ein ‚Tschoopehof Guschti‘ war unter anderem ein eher unzuverlässiger Chauffeur. Es konnte aber auch mich treffen, wenn ich beim Jassen einen ‚Bock‘ schoss 😉
Woher der Begriff stammt, weiss ich aber so wenig wie du. Aber vermutlich kommt er schon aus der Region um Winterthur und Tösstal.
Gruess vom Werner
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Du bist meine Rettung, Werner! Ich hab schon befürchtet, ich sei einer Halunggination erlegen. 😉 Ich muss mal eine Freundin fragen, die in der Winterthurer Altstadt in einer Beiz gross geworden ist, ob sie vom Stammtisch her mal den Begriff gehört hat.
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Tschoopa im Sinn von Jacke kennen auch Hardcore-Schwaben, aber der ‘Tschoopehof Guschti’ ist hier unbekannt. Dem Sinn nach heißt der bei uns Harry. „Mit dieser Frisur seh ich aus wie Harry“ oder so. Vielleicht hatte der Guschti einen Bruder.
Könnte es vielleicht auch Tschoppenhof heißen? Es gibt einen Ort dieses Namens bei Liedertswil, vielleicht führt das weiter.
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Euer Harry hiess in meiner Schulzeit bei uns Hugo, was für mich etwas schwierig war, hiess doch der Partner meiner Mutter so. 😦
Grüsse an die Hardcore-Schwäbin aus der Schweiz
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Hoi Bea – also den Tschoopehof kenne ich nicht. Wobei „bisch en ächte Guschti“ ist schon ein Begriff – heisst soviel wie bisch en ächte Döddel oder Dummkopf, den Ursprung weiss ich aber nicht. Gruss Jürg
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Ich habe in der Zwischenzeit im Idiotikon nachgeschaut (grundsätzlich eine gute, wenn auch anstrengende Sache). Ein Gusti ist auch eine Schelte für ein schmutziges Kind oder einen groben Burschen. Wird ebenso angewandt für einen dummen (jungen) Menschen. Hm.
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Der Hof meiner Urgrosseltern hiess Tschoopenhof…der steht aber in der Region Basel…einen Gusti kenne ich aber nicht 😉
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Kein Urahne oder so…?
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Ich frage meinen Vater wenn er nächsten Sonntag zum Essen kommt..falls ich es nicht vergesse! Gestern hatte er andere Pläne, vielbeschäftigter Rentner halt.
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Sooo wichtig ist die Sache auch wieder nicht. Mich hat in erster Linie interessiert, ob der Begriff noch jemand anderem geläufig ist.
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Für mich ist der Tschoopehofguschti gleichbedeutend mit Schorsch Gaggo: man kann doch nicht alles mit mir machen!
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Hallo Heidi, willkommen im Flohnmobil!
Dein Tschoopehofguschti ist offenbar anderer Abstammung als meiner. Aber offenbar ist der Begriff doch noch geläufiger, als ich anfänglich dachte.
Herzliche Grüsse
Bea
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Dass ich Dir da nicht weiterhelfen kann, dürfte Dich sicher nicht verwundern 😉 Aber ich möchte die Gelegenheit dennoch nutzen und Dir sagen, dass ich das Foto ganz toll finde.
Liebe Grüße von der Silberdistel
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Danke. Das Kunstwerk steht in der Toskana, im Tuffsteindorf Pitigliano, falls du zufällig mal dort vorbeikommen solltest. 😉
Sonnige Grüsse an die Ostsee
Bea
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Hallo Gustave
Spät, aber vielleicht noch interessant.
Den Tschoopehofgusti kenne ich von meinem Vater. Ja, ein Mann, der nicht in die Norm passt. Wie du geschrieben hast, Kleider etc.
Der Tschoopehof ist das Dorf Liedertswil BL.
Ausser unserer Familie kenne ich niemanden, der den Ausdruck verwendet oder kennt.
Gruss
Rosmarie
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Hallo Rosmarie, willkommen im Flohnmobil!
Wenn du oben die Kommentare liest, wirst du feststellen, dass doch der eine oder die andere den Tschoopehof Gusti als Begriff kennt. Selbst das Baselbiet wurde erwähnt. Aber insgesamt scheint es doch ein Begriff zu sein, der vom Aussterben bedroht ist.
Grüessli
Bea
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Hoi zäme
Den Begriff ‚Tschoopehofguschti‘ kenne ich 🙂
Den hörte man im Linthgebiet bis Zürioberland. Ist allerdings schon ein paaaar Jährchen her
und über den Ursprung weiss ich leider auch nichts. Aber von der Bedeutung her passt das schon so wie oben erwähnt.
Gruess, Susi
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Hoi Susi, willkommen im Flohnmobil!
Irgendwie konnten wir den Tschoopehof Gusti geografisch etwas einkreisen. Ich finde es witzig, dass sich doch die Eine oder der Andere an diesen veralteten Begriff erinnert.
Danke für deinen Input und herzliche Grüsse
Bea
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