Meine Mutter ist eine begnadete Näherin. Sie hat schon so viel Faden vernäht, dass man mit diesem locker den Erdball umspannen könnte. Spielt man ihr ein Stück Stoff zu, wird es über kurz oder lang verarbeitet. Hosen einnehmen, Kissenbezüge nähen, Kleider kürzen – meine Mutter macht’s mit links.
Fürs halbe Dorf hat sie Vorhänge genäht. Und natürlich auch für mich. Denn das Näh-Gen habe ich nicht vererbt erhalten. Drum wundert es auch nicht weiter, dass die ausgediente Nähmaschine meiner Mutter in meinem Haushalt ein weiteres Mal zu späten und eher zweifelhaften Ehren gekommen ist.
Wenn ich etwas nähen muss, sträubt sich alles in mir. Ich stehe mit der Nähmaschine auf Kriegsfuss, hasse all diese herumliegenden Fäden und Stofffasern. Und doch, manchmal bin ich froh, dass ich mit diesem Gerät einigermassen umzugehen weiss.
Unlängst wandte sich mein innig geliebter Mitbewohner wegen einem Reparaturfall an mich. Selbstverständlich ist ihm über all die Jahre nicht entgangen, dass ich in Sachen nähen ziemlich talentfrei bin. Deshalb geht er äusserst selektiv vor, wenn es etwas zu nähen gibt. Lieber wartet er ein paar Wochen und bringt es seiner Schwiegermutter nach Brigels, als dass er mich mit dem Kürzen einer Hose strafen würde. Und letztlich sich selbst…
Im vorliegenden Fall jedoch war klar, dass selbst mein überschaubares Talent an dieser alten Arbeitshose nicht mehr viel Schaden anrichten kann.
Ich will dich ja nicht entmutigen, aber Nähte von dicken Jeans sind nicht wirklich ein Vergnügen … 😦
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Danke, ich brauche kein gutes Zureden mehr. Die Hose ist wieder dicht. Die Nadel noch ganz. Meine Nerven (wieder) intakt. Und als Bonus habe ich noch den ausgefransten Rand der Hosentasche mit Zickzack versehen (so fürs Gröbste…).
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Ich habe das praktische Talent meiner Mutter für normales nähen geerbt. Im Handarbeitsunterricht war ich Scheisse, aber kaum aus der Schule nähte ich fröhlich und gut. Es wird aber immer weniger, die Zeit fehlt im Moment. Aber meine Singer Nähmaschine wartet brav auf bessere Zeiten.
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Nähmaschinen sind von Grund auf geduldige Wesen. Der Singer Tag wird kommen. 😉
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…. oder es ist so, wie in meinem Fall, dass man darin auch absolut talentfrei ist, und seit Monaten darauf wartet, es möge sich jemand einstellen, der einem einen Vorhang fertignäht (einfasst), aber i-wie scheint das Näh-Gen nicht sehr weit verbreitet 😉
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… oder du hast die falschen Freunde. 😳
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Sieht so aus 😉
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Solche Talente scheinen immer eine Generation zu überspringen. Meinen Großmutter nähte, was das Zeug hielt, meine Mutter hat schon Mühe, einen Knopf anzunähen.
Liebe Grüsse,
Claudine
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Gibt es schon talentüberspringende Anzeichen bei Mademoiselle Merlanne?
Grüessli
Bea
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Also wenn man davon ausgeht, dass ich ein wenig handwerkliches Talent habe, dann stimmt die Theorie. Mademoiselle hat mit Kunst, Nähen, Zeichnen usw. bisher nix am Hut.
Leif Gréiss,
Claudine
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Meine Mutter war gelernte Schneiderin, sie hat früher jeweils einen ganz netten Zusatzverdienst erwirtschaftet. Dieser wurde dann so hin und wieder in schöne Berg- und Wanderferien investiert.
Ich selber habe mit Nähen aber gar nichts am Hut 🙂
Gruess vom Werner
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Immerhin hast du so gute Erinnerungen ans Nähen. Die fehlen mir so ziemlich. Ich bin jedes Mal heilfroh, wenn ich die Nähmaschine wieder in ihrem Köfferli habe.
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