Er hatte einen schwierigen Start. In seinen ersten Wochen unter meiner Obhut wäre er angesichts des anhaltenden Regens beinahe zur Wasserpflanze mutiert. Im nachfolgenden Sommer jedoch kam er uneingeschränkt auf seine Kosten und erholte sich prächtig.
Er wurde – einmal mehr – zum Stolz meines Kräutergartens. In diesem heissen, sonnigen Sommer konnte man aus der Sicht eines Basilikums nichts falsch machen – ausser ihn zu wenig giessen.
Er gedieh üppig und ich konnte mich seiner vielen Blätter kaum wehren. Glücklicherweise gab es in nächster Nähe dankbare Abnehmer. Eine liebe Nachbarin, die in gewissen Jahren meinen kleinen Garten länger betreut hat als ich selber, statte ihrem Teilzeitschützling regelmässig Besuch ab.
Indes hatte er dieses Jahr gegen einen Fremdling zu bestehen. Das kleine, zarte Gewächs, das ich Anfang Mai in der Provence gekauft und mit nach Hause genommen hatte, war zur ernst zu nehmenden Konkurrenz herangewachsen. Beide Pflanzen zusammen lieferten so viel Grünzeug, dass ich beinahe Salat daraus gemacht hätte.
Aber wie das so ist mit diesen Sonnenanbetern – und dazu gehört Basilikum mehr als jede andere Gewürzpflanze – setzte auch meinen beiden Pflanzen das kühle Wetter Anfangs Oktober zu. Der kleinblättrige Basilikum (Basilic marseillaise) wanderte schon bald dem Kompost entgegen. Der grossblättrige dagegen konnte in die Verlängerung gehen. Die sonnigen Stunden der vergangenen Wochen verbrachte er so oft wie möglich draussen auf dem Fensterbrett, während er in der Nacht im Wohnzimmer den kühlen Temperaturen entgegen konnte. Nichts desto trotz geriet er in ein Sonnenmanko. Und selbst wenn aus den verholzten Stängeln wieder frische Austriebe auszumachen waren, heute trat er seine letzte Reise an. Nebst dem für Ende Woche angekündigten Wintereinbruch wird bei uns in wenigen Tagen die Grüngut-Abfuhr eingestellt. Es macht keinen Sinn mehr, diese Pflanze noch weiter zu hätscheln. Selbst wenn ich nicht ohne Stolz einräumen muss, dass er auch kurz vor seiner Kompostierung noch besser aussah als so manches Gewächs seinesgleichen in unserem Quartier mitten im Hochsommer.
Und so bleibt vom Basilikum Jahrgang 2015 nebst zwei Gläsern Pesto nur eine weitere Folge in meiner kleinen Serie über dieses herrliche Kraut.
Bei den wettermässigen Vorlieben vom Basilikum sehe ich da durchaus Parallelen zu mir. Jetzt hoffe ich einfach, dass ich am nächsten Wochenende nicht auch im Kompost entsorgt werde 🙂
Nun denn, Augen zu und durch. In 6 Monaten ist hoffentlich wieder Frühling!
Gruess vom Werner
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Das mit dem Kompost hoffe ich natürlich auch für dich. 😆
Ansonsten: Augen auf und Freude am Winter…
Grüessli
Bea
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Bei uns wächst die Petersilie noch fröhlich, die kam vor 2 Jahren Ende November auch grün unter einer Schneedecke hervor 😉
Und ein frech wild gewachsenes „Löwenmaul“ blüht immer noch strahlend gelb vor sich hin.
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Bei mir im Gärtli reifen immer noch kleine Erdbeeren. Und die schmecken erst noch besser, als das, was man uns im März wieder als Erdbeeren verkaufen wird.
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Einheimische Sorten, wieder etwas verwildert, die halten einiges aus
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Ja, so ist das mit Basilikum,
den gibt es nur im Sommer.
Getrockneten Basilikum kann man sich schenken, und auch eingefrorener Basilkikum ist Quatsch.
Bleibt also wirklich nur Petersilie, Schnittlauch und Salbei.
Aber das ist eine andere Liga.
Herzallerliebste Kräutertee-Grüße!
Gine
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Ganz deiner Meinung!
Aus Salbei habe ich mir nach diesem Rezept
http://merlanne.lu/?p=6292
Honig zubereitet. Da sehnt man sich beinahe einen Husten herbei. 😉
Grüessli
Bea
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Ja mit dem Abschied vom Basilikum ist der Sommer definitiv zu Ende…. Nun heisst es die Souvenirs zu geniessen!
Heute werde ich ein Peterlipesto zaubern….. und der Ruccola spriesst…. Zum Glück bietet der Garten ja das Ganze Jahr etwas nettes und mein Bauer, der Obergärtner bringt das ganze Jahr frischen Salat rein 🙂
Heb’s fein
Brigitte
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Souvenirs habe ich tatsächlich viele eingemacht diesen Sommer. An Gomfi wird es uns ganz bestimmt nicht mangeln…
Grüessli
Bea
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Wintereinbruch!? Weisste Bescheid? Lieber Gruss Erika
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Die Wetterfrösche lassen da wenig Zweifel offen. Drum haben wir seit gestern auch Winterpneus montiert…
Grüessli
Bea
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Gestern habe ich in der Ostschweiz (zum wahrscheinlich und ziemlich sicher letztenmal dieses Jahr) Feigen frisch vom Baum g’schlöönet: zwar klein und aussen etwas hart, aber innen weich und dunkelrot, zuckersüss und ein Aroma… Weshalb gibt es keinen Feigenbaum, der das ganze Jahr hindurch trägt???
LG Regula
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Getrocknete Feigen sind leider nur ein Hauch so gut wie frische. Und Konfitüre tröstet auch nicht wirklich über den Winter hinweg.
Grüessli
Bea
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