De Samichlaus hockt zmitzt im Wald
Und dänkt: „Ja hoffentli chunnt dää bald.“
De bärtig Maa – wer wüür das dänke –
Cha nämli nid emal sin Esel länke.
Er gaat uf und ab voll Ungeduld,
Was isch dänn dasmal wieder gschuld?
Mues de Schmutzli de Esel aastosse,
Oder hätts ächt Glatties uf de Strosse?
De Samichlaus süüfzged schwär,
Mit sine Termine wird’s langsam prekär.
Statt dass ihm d’Chind würded Versli verzelle
Tuet er jetzt missmüetig Manderindli schelle.
Wänn de Schmutzli dänn äntli vor ihm staat,
Hätt er sicher e fuuli Uusred parat.
De Samichlaus striicht sich dur de Bart,
Sini Fantasie chunnt so richtig in Fahrt.
Wänn er nid wür cho, wäred d’Chind sicher entüüscht.
Nu scho bim Gedanke ballt er beidi Füüst.
Nei, das dörf also gar nid si,
Er hätt doch so viel Sache debi.
Zmitzt im Grüble ghört er es Schnaube,
De Samichlaus chas fast nid glaube.
„Ja Schmutzli, wo bisch au so lang gsi,
De 6. Dezämber isch scho bald verbi!“
De Schmutzli lueget echli zerknitteret dri,
Und wär am liebste ganz noime anders gsi.
„Ich han em Esel sini Abgaswärt frisiert“,
Gestaat er gänzlich unscheniert.
„Und dänn han i de Wäg zu dir in Wald nid gfunde,
Glaub mer’s, ich irre umenand sitt Stunde.“
De Samichlaus runzlet d’Stirn und packt sin Schal,
Das hätt mer halt dänn mit neuem Personal!
Vor de Hütte staat de Esel und geinet i di dunkel Nacht,
Giengs nach ihm, wär de Tag scho vollbracht.
Ihr merked’s sicher langsam, ihr liebe Lüüt,
Ohni zueverlässigs Personal lauft au bim Samichlaus nüüt.
Sötti er hütt Abig bi eu vor de Tüüre lüüte,
Hett er hoffentli mee als e Fitze z’büüte.
Mit diesem Beitrag setze ich die Tradition, jeden 6. Dezember einen Samichlaus-Vers zu dichten, fort.
Mehr oder weniger…
Wer die Verse der Vorjahre lesen will, wird hier mehrfach fündig.
Dein Samichlaus trägt einen Bademantel – der ist wohl eher von der Konkurrenz und ein Weihnachtsmann? Odr so.
liebe Grüsse vom Muger
.
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Magst du dem Samichlaus nicht mal einen Wellness-Urlaub gönnen? Nach all den Saugoofen hat er sich den sicher verdient. 😉
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Schmunzelnd amüsiert, dankt Müller der Dichterin Frau Flohnmobil.
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Ging diesmal etwas gar chnorzig, meint die Dichterin.
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Auch wenn es sich bestimmt schön anhört, so bleibe ich doch mangels Fremdsprachenkenntnis außen vor.
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Man muss auch mal eingestehen können, dass man etwas nicht beherrscht. Hast du denn wenigstens einen klitzekleinen Versuch unternommen, einen Vers zu lesen?
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Na freilich
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Die Zeile mit den Abgaswerten ist klasse^^
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Hallo Seemädel, willkommen im Flohnmobil!
Ich staune, dass du den Vers verstehst. Im Norden tönt man doch ganz anders. 😉
Herzliche Grüsse
Bea
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Hallo Bea,
ich bin in Radolfzell am Bodensee aufgewachsen, habe auch in Konstanz studiert und bin erst vor gut 3 Jahren in den Norden gezogen – bin also kein echtes Nordlicht^^
Viele Grüße vom
Seemädel
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Schmunzelnd…sehr gut! Danke schön!
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De Grind hat es nicht zugegeben, dieses Jahr keinen Samichlaus-Vers zu dichten. Aber ich habe mich etwas schwer getan. Immerhin konnte ich mich auf mich verlassen, dass mir in letzter Sekunde noch immer etwas eingefallen ist.
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