Wenn meine Freundin Gabi aus Nürnberg von einem “Schoppen” spricht, meint sie einen Viertelliter Wein. Bei uns in der Schweiz jedoch ist der Schoppen das Fläschchen fürs Baby. Dass es dennoch gewisse Gemeinsamkeiten gibt, wird hier in wenigen Zeilen zu lesen sein.
Vor einer gefühlten Ewigkeit – Klein Bea hatte gerade erst das aufrecht Gehen erlernt – war deren Mutter auf der Suche nach einem Babysitter für einige Stunden. Diesen fand sie denn auch bald in der Gestalt ihrer italienischen Nachbarn. Beruhigt ging sie von dannen und glaubte, ihren Sprössling in guten Händen zu wissen. Bei den Italienern gab es Pasta zum Essen und dem Vernehmen nach unternahm Klein Bea alles, um ihren Gastgebern Freude zu bereiten. Sie ass wacker und flächendeckend die Teigwaren an Tomatensugo. Und wie es sich für so ein authentisches Mahl gehört, erhielt der Hosenscheisser ab und zu ein Schlückchen Chianti. Den Italienern bereitete es sichtlich Spass, ihren kleinen Gast derart zu verwöhnen.
Der Schoppen mag nur mit stark verdünntem Rebensaft gefüllt gewesen sein. Die Dosis war jedoch hoch genug, um Klein Bea ins Torkeln zu bringen. Als ihre Mami sie wieder abholte, sei ihr Sprössling – so die Legende – im Zickzack-Schritt auf sie zugegangen.
Man sagt, Klein Bea habe danach ganz artig und tief vierundzwanzig Stunden am Stück geschlafen.
Meine Mutter erzählt die Geschichte bis heute immer wieder gerne. Dass ich mich nicht daran erinnere, dürfte verschiedene Gründe haben.
Aber das Fläschchen steht Dir gut zu Gesicht 😉 Mein damals vielleicht 5- oder 6-jähriger Neffe machte sich auf einer Familienfeier unbemerkt über die Früchte einer Erdbeerbowle her. Als sein Zickzackgang bemerkt wurde, war dann auch nur noch Schlafenszeit für ihn angesagt. Aber auch er hat es gut überstanden, wenn auch mit etwas Kopfweh am anderen Tag.
LG von der Silberdistel
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Aber das sieht man doch, dass das nicht ich bin auf dem – hicks – Bild.
Grüessli
Bea
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Och menno, nun bin ich schon wieder einmal um eine Illusion ärmer 😦
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Uuups. eigentlich nidde so guat füars bebeli, oder ?
Grüssli d S.
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De Bebeli wisse nix mehr davon. Wer weiss, wie de Bebeli herausgekommen wäre, ohne diese Rotwein-Infusion. 😉
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oh oh… 🙂
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Diese Anekdote aus deiner frühen Kindheit ist ja echt der Brüller.
Danke für diesen Beitrag, über den ich echt schmunzeln muss.
Wir alle haben sicherlich solche Anekdoten aus unseren Kindertagen, über die man heute lachen kann.
Wünsche dir ein entspanntes Wochenende, vielleicht mit einem Gläschen Chianti. 😉
menzeline
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Schön, dass dir meine Chianti-Episode gefallen hat. Einem Gläschen Wein zur richtigen Zeit bin ich nicht abgeneigt. Wenn’s zum Essen passt, gerne auch Chianti. Aber lieber nicht direkt aus der Korbflasche.
Grüessli
Bea
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Das Bild ist der Hammer und die Geschichte auch. Durften die Nachbarn nochmals babysitten oder wars das dann?
Ganz liebe Grüsse und ein schönes Wochenende (vielleicht mit einem Schoppen Chianti)
Claudine
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Dem Vernehmen nach stand kurz darauf ein Umzug an. Aber nicht wegen der Chianti-Infusion. 😉
Grüessli
Bea
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Da kommen Erinnerungen hoch: Als Dreikäsehoch war ich mit meinen Eltern auf Verwandtenbesuch. Dort wurde Bier getrunken, nur ich bekam keins. Das fand ich ungerecht. Alleine in der Küche habe ich das dann doch probiert. Obwohl es nicht gut schmeckte, ich trank fleissig. Vielleicht kommt der gute Geschmack ja dann hinterher 🙂
Gut in Erinnerung ist mir die Bahnfahrt nach Hause geblieben. Im HB Zürich auf dem Perron hat das Bier dann wieder den Weg retour genommen, samt Essen!
Meine Eltern konnten sich nicht erklären, warum es mir da so schlecht war. Ich habe es ihnen aber erst einige Jahre später dann erklärt 🙂
Gruss vom Werner
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Offenbar hat dich diese Episode nicht davon abgehalten, ab und zu ein Bierchen zu trinken. Tja, alles zu seiner Zeit, schliesslich trinkst du heute auch keine Muttermilch mehr. Nehme ich an. 😆
Grüessli
Bea
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Ja, heute trinke ich gerne ab und zu ein Bierchen. Aber nach dem damaligen Erlebnis habe ich nachher viele Jahre lang die Finger davon gelassen 🙂
Gruss vom Werner
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Ich ass mit etwa 3 Jahren aus dem Kühlschrank vorbereitete Williamsbirnen mit Schokosauce und trieb dann den ganzen Nachmittag meine Mutter fast in den Wahnsinn weil ich wie vom Affen gebissen rumrannte. Erst als sie abends den Gästen das Dessert auftischen wollte, wusste sie, warum ihr Kind so aufgezogen war, nix mit schlafen sondern auf und ab hüpfen bei mir 😉
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Und wie ist das heute so mit Alkohol und dir? Immer noch „Gumpi-Burg“-Atmosphäre? 😉
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Nein, trinke wenig, zu Hause am Sonntag Abend ein Glas und ab und an, nicht jede Woche ein Bier auswärts. Und es macht mich gesprächiger aber nicht zappeliger.
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Köstliche Geschichte,
liebe Frau Flohnmobil,
bei der mir eine Frage auf der Seele brennt:
Haben die italienischen Babysitter diesen historischen Moment wirklich festgehalten und verewigt… ;-)?!?
Herzlichen Gruss ins Wochenende
Hausfrau Hanna
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Liebe Hausfrau Hanna, ich muss Ihnen leider eine negativen Bescheid erteilen. Dieser historische Moment existiert nur in den Köpfen der Betroffenen. In meinem Fall nicht mal das. 😦
Ich habe mich hier eines Bildes aus dem Internet bedient. Und finde es köstlich.
Herzliche Grüsse und auch Ihnen ein schneereiches Wochenende
Bea
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