“Komm mal hier rüber, so was hast du noch nie gesehen!” Mein innig geliebter Mitbewohner schien etwas Spezielles entdeckt zu haben im lichten Tann und so folgte ich seinem Aufruf, stapfte aus dem Wald heraus, überquerte den Forstweg und machte mich auf dorthin, wo seine Stimme her getönt hatte. Beim Pilze suchen ist es nicht immer einfach, seinen Begleiter auf Anhin auszumachen, selbst wenn er auffällig gekleidet ist. Mehr als einmal schon haben wir einander verloren. Solange wir jedoch im heimatlichen Wald unterwegs sind, ist die Chance, einander wieder zu finden, ziemlich nahe bei 100 Prozent.
Noch bevor ich den Mitbewohner in seiner roten Jacke erblickte, sahen meine auf Pilze getrimmten Augen eine Gruppe goldgelber, kräftiger Pilze. Wie entzückend! Wie lange hatte ich schon keine Glimmerschüpplinge mehr gesehen.
Der Mitbewohner konnte meine Freude nicht ganz nachvollziehen, hatte er mich doch lediglich auf diese schönen Pilze aufmerksam machen wollen. Dass sich uns da ein ganz besonderer Fund in den Weg stellte, dämmerte ihm erst allmählich, als er sah, dass meine Begeisterung ins Unermessliche zu steigen schien.
Und so ernteten wir. Und ernteten. Und ernteten, bis nur noch die ganz kleinen und die ganz grossen Exemplare standen. Fast zwei Kilo Pilze allerbester Güte. Madenfrei und total sauber. Daheim konnte ohne grosse Umschweife das Verarbeiten beginnen.
Endlich mal wieder ein guter Fund! Und der ultimative Beweis, dass derzeit bei uns durchaus Pilze wachsen, man muss sie nur finden – und kennen. Denn auch hierzulande scheint alles hinter Steinpilzen und anderen Röhrlingen her zu sein. Allerfeinste Pilze wie dieser Goldschüppling, der an seinem Standort absolut nicht zu übersehen war, bleiben – gottseidank! – stehen….
…. dachte ich bis vor kurzem. Dann setzte ich mich hin, und während im Keller der Dörrapparat surrte, begann ich, diesen Blogbeitrag zu schreiben. Beinahe fertig wollte ich noch einen Link einfügen zu diesem herrlichen Pilz. Au Backe, der Pilz gilt ja mittlerweile als giftig! Ich klapperte diverse Websites ab und erntete Meinungen von problemlos essbar, nur in kleinen Mengen essbar, über leicht giftig. Was mich schliesslich überzeugt hat, ist die Tatsache, dass der Pilz bei unseren Pilzkontrollen nicht mehr freigegeben ist.
Übung abgebrochen.
Ups Glück gehabt. Ich würde es mir niemals zutrauen einen Pilz selber zu erkennen…
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Bei dem Pilz war es wirklich einfach. Und stell dir vor, wir haben sogar davon gegessen. Probehalber, ob er uns schmeckt, nachdem wir ihn eindeutig identifiziert hatten. Immer wieder kommt es vor, dass Pilze, die in älteren Pilzbüchern noch als essbar gelten, plötzlich als „verdächtig“ eingestuft werden. Schade. Hat uns nämlich gut geschmeckt, der goldgelbe Pilz.
Aber wer will schon Brechdurchfall wegen einem Pilz??? 😦
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Es soll ja sogar Mitmenschen geben die sogar Halluzinationen wegen Pilzen wollen 😉
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Verursacht das auch Brechreiz?
Nein, ganz ehrlich, auf Blausäure habe ich keinen Bock.
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Oh, schade. Anfangs dachte ich, mir steht eine Erweiterung des Speisezettels bevor.
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Diesem Trugschluss bin ich leider auch erlegen. Er wär ja sooo schön gelb und festfleischig gewesen, dieser Pilz. Aber Blausäure mag ich nicht auf meinem Teller. 😐
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Als Kind hatte ich mal eine Blausäure Vergiftung und zwar weil ich zu viele Bucheckern gegessen hatte. Der Endeffekt war Übelkeit und sehr hohes Fieber.
Aber deine Pilze sehen verführerisch aus und zum Wegwerfen einfach zu schade. Ich denke in geringen Mengen sind sie sicherlich nicht Gesundheits gefährdet.
Denn wir essen ja auch hin und wieder Nüsse und in einigen davon ist auch Blausäure enthalten.
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Ich habe mich für die sichere Seite entschieden. Denn wäre ich in die Pilzkontrolle gegangen, wären mir die Pilze ohnehin abgenommen und vernichtet worden.
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