Die Fischer-Saison neigt sich unweigerlich ihrem Ende entgegen; vom 20. November bis 31. Dezember ist im Kanton Zürich Schonzeit für Felchen. Die Hobby-Fischer sind bemüht, bis dahin noch den einen oder andern Fisch aus dem Wasser zu ziehen, zumal die Felchen diesen Herbst allgemein eher schlecht gebissen haben.
Auch mein innig geliebter Mitbewohner ist dieser Tage – trotz kühler, ja sehr kühler Witterung – auf dem See unterwegs. Ich bewundere ihn dafür. Für mich Gfröörli wär das nichts, ich schlottere schon beim blossen Gedanken, bei Temperaturen knapp über Null und leichtem Wind draussen sein zu müssen. Und dann noch mehr oder weniger unbeweglich auf das Anbeissen eines Fischs zu warten. Nein Danke! Da bleibe ich lieber daheim und warte, bis die fangfrischen Felchen einfahren.
Diese Aufgabenteilung hat sich über all die Jahre bewährt. Sobald die Fische über die Türschwelle gereicht werden, sind sie mir unterstellt. Dann geht es ihnen an den Kragen und die Küche verwandelt sich vorübergehend wortwörtlich in ein Schlachtfeld.
Fangfrische Fische, so würde man meinen, sind etwas Feines. Sind sie auch, unbestritten. Bloss verhalten sich Filets, die nur wenige Stunden zuvor noch als Fisch im Wasser unterwegs waren, etwas sonderbar. Sobald sie in der Bratpfanne sind, ziehen sie sich zusammen. Man kann richtiggehend zuschauen. Die beiden unteren Bilder habe ich innert maximal 90 Sekunden gemacht. Ähnliche Erfahrungen hatte ich mal mit fangfrischen, ganzen Forellen gemacht. Hätte ich nicht gewusst, dass sie hundert Prozent tot sind, ich hätte mir eingebildet, sie krümmten sich vor Schmerz in der Pfanne. Was sich da biologisch-physikalisch genau abspielt weiss ich nicht.
Was ich jedoch mit Sicherheit weiss: Während ich diese Zeilen schreibe, ist der Mitbewohner wieder auf dem See. Und bis dieser Beitrag veröffentlich wird, sind die Fische, die er heim gebracht hat, verarbeitet und auf Eis gelegt.
Wie, du schneidest den Fischen den Kopf ab und Bauch auf und all das??? Respekt. Der geliebte Brite hat auch mal versucht, mir seinen Fang zu überlassen. Ich wollte die Fische ins Spülbecken legen und sie sind mir beinah davongeflutscht. Mehr hab ich nicht hingekriegt, den Rest musst er machen. Danach hat er niemehr Fische nach Hause gebracht, er wirft sie nach dem Fang immer zurück. Wir können das beide nicht, deshalb hab ich auch mit schrumpfenden Filets keine Erfahrung. 😉
Euch wünsch ich jedenfalls einen guten Appetit, wenn es so weit ist!
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Nein, liebe Anhora, ich schneide den Fischen weder den Kopf ab noch den Bauch auf. Ich entnehme die Filets mit je einem mehr oder weniger gekonnten Schnitt und die Eingeweide quellen – wenn ich sorgfältig gearbeitet habe – nicht heraus.
Den Umgang mit den zappelnden, schleimigen Fischen musste ich allerdings erst lernen. Als der Mitbewohner vor 15 Jahren auf Reisen mit Angeln anfing, war ich für mich alles sehr IGITT.
Catch and release ist bei uns nicht erlaubt. Gefangene Fische dürfen nicht mehr ins Wasser zurück befördert werden, ausser sie haben das Mindestmass nicht.
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Ich wusste gar nicht, dass es einen „Filetschnitt“ gibt! Glaube aber nicht, dass ich das je lernen werde.
Dass das Zurücksetzen von Fischen in der Schweiz verboten ist, ist ja eigenartig. Warum denn? Wenn wir alle Fische essen müssten, die der Liebste schon gefangen hat, würden sie mir schon zu den Ohren rauswachsen. 😉
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Ich muss da etwas verwechselt haben. Der Mitbewohner hat mich aufgeklärt. Es ist – zumindest auf dem See, wo der Mitbewohner angelt – eher unüblich, dass man die Fische, die man gefangen hat (und sofern sie das Mindestmass haben und keine Schonzeit ist), nicht behält.
A propos zu den Ohren rauswachsen – ich bin froh, dass unser Gefrierschrank nicht endlos gross ist….
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Möglicherweise ist es in Deutschland auch unüblich, Fische zurückzusetzen, aber der Liebste macht es eben so. Ihm geht es um den sportlichen Erfolg, aber auch um die Natur und ums Abschalten. Süßwasserfische isst er eigentlich nur, wenns unbedingt sein muss. 😉
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Wenn’s an mangelnden Rezepten liegt, die könnte ich im Dutzend reichen.
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Die Briten sind da (wie auch in manchem anderen) etwas eigenartig. Sie essen eigentlich nur Meeresfische. Frag nicht wieso. Es ist eben so. 😉
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Tiefgekühlte Schnitzel und ähnliches wird auch immer zusehends kleiner beim Braten in der Pfanne. Durch die Wärme entweicht da vermutlich Wasser, das wird beim Fisch da wohl auch so sein.
So Fische ohne Kopf esse ich auch gerne. Nur wenn die Fische mich aus dem Teller raus noch ´anschauen´, dann habe ich jeweils so meine Mühe damit…
Gruss vom Werner und vom Timi, der das vermutlich nicht so differenziert sieht 🙂
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Wenn du die zwei Bilder vergleichst, Werner, wirst du sehen, dass die unteren Filets zwar kürzer, dafür breiter und dicker geworden sind. Diesen Effekt haben Filets, die schon einen Tag alt sind, nicht mehr.
Grüessli
Bea
PS: Wie sich das mit Fischstäbli verhält, entzieht sich meiner Kenntnis… 😉
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So fangfrische Fische von Herrn Flohnmobil, filetiert und zubereitet von Frau Flohnmobil!!! Was will mein Herz noch mehr. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an den nächsten Fischschmaus denke.
En Gruess
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Die Latte der Erwartungen scheint hoch zu liegen…
… werde mir die grösste Mühe geben (müssen).
Grüessli
Bea
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Hier gab es nur einmal fangfrische Fische, Forellen. Da ist der Geschmack von schon älteren Fischis aus dem Supermarkt nichts dagegen. Leider war Monsieur danach nie mehr fischen. Schade eigentlich.
Liebe Grüsse,
Claudine
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Du musst halt Monsieur wieder mal auf die gute Idee bringen. Männer brauchen mitunter einen Anstoss. 😉
Grüessli
Bea
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interessant. Hauptsache ist jedoch, dass diese Fische sehr gut munden. Gruss Jürg
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Ja, das tun sie. Aber etwas Abwechslung täte manchmal gut. Ich mag auch andere Fische.
Grüessli
Bea
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