Das Paar und sein Neugeborenes taten Kantonspolizist Forster irgendwie leid. Aber Dienst war Dienst, auch an Weihnachten. “Das Kind kam in diesem Stall zur Welt?”, fragte er streng. Josef nickte müde und schaute auf die erschöpfte Maria mit dem schlafenden Jesus im Arm. “Es war kein Platz in der Herberge”, sagt er. “Wieso Herberge? Warum sind Sie denn nicht ins Spital?”, fragte Forster vorwurfsvoll. Er hasste komplizierte Feiertagseinsätze. Und immer hatte ausgerechnet er es an Weihnachten mit solchen Sozialfällen zu tun. Ein so herziges Göfli in einem kalten Stall zur Welt zu bringen, wo gab es denn so was, dachte er. Und wieso schaute der Mann ihn so verständnislos an?
“Also nun mal von vorne”, sagte Forster. “Sind Sie der Vater des Kindes?” Josef schüttelte den Kopf. “Es ist der Sohn Gottes.” Sektenmitglieder, auch das noch, dachte Forster. Oder Islamisten. Der Mann sah ohnehin irgendwie orientalisch aus. Und dann fiel ihm ein, dass Kollegen von ihm am Tag zuvor drei so komische Vögel, darunter einen Schwarzen, aufgegriffen hatten. Die waren offenbar illegal eingereist und erzählten auch etwas Wirres von einem Sohn Gottes, den sie angeblich suchten. Ihr Gold hatten die Beamten vorsichtshalber beschlagnahmt, nur Weihrauch und Myrrhe durften die drei behalten, als man sie ins Empfangszentrum Kreuzlingen brachte.
“Ihre Ausweise bitte”, sagte Forster. Wieder dieser verständnislose Blick des Mannes. Natürlich weggeworfen, dachte Forster. Kommen in die Schweiz, um zu gebären, Asyl zu beantragen, Sozialhilfe zu beziehen, und wir Steuerzahler dürfen das alles berappen. “Wie alt ist Ihre Frau?”, fragte Forster. “Verlobte”, sagte Josef, “sechzehn”. Na wunderbar, dachte Forster, auch noch sexueller Missbrauch einer Minderjährigen. Das alles war eindeutig ein Fall für die Kesb. Sollen die sich doch darum kümmern, dachte Forster. Er freute sich direkt darauf, bald wieder alkoholisierte Autofahrer aus dem Verkehr ziehen zu dürfen.
In diesem Moment erwachte ich aus dem Albtraum. Erleichtert, dass die Geburt unseres Erlösers schon vor mehr als 2000 Jahren über die Bühne ging. Frohe Weihnachten!
Quelle: Zeitung Südostschweiz vom 24.12.2016
Autor: Christian Ruch
Heute Morgen in Brigels: Ein Hauch von weisser Weihnacht…
… wenn man nicht zu lange zögerte beim Abdrücken.
An dir ist eine Kriminalistin verloren gegangen. Du bist eine gute Zeitungsleserin. Luchsinger lässt grüssen….
Commissario Brunetti
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„Commissario“, hauchte Signorina Elettra ehrfurchtsvoll unter ihren langen Wimpern hervor, „diesen Fall haben Sie aber schnell gelöst.“
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schön☺️
und dann noch mit Schneeflockenbild
Gruss S.
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Der viele Schnee ist bereits nicht mehr.
Grüessli
Bea
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Also wie mir scheint, war früher doch einiges einfacher als heute….
Frohe Weihnachten! 🙂
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… aber vor 2’000 Jahren möchte ich trotzdem nicht gelebt haben.
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Frohe Weihnachten, Bea!
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Danke, Gine, ich hoffe, das hatten du und deine Familie auch.
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Stimmt bei uns ist er jetzt auch weg. Aber auf unserer langen Spazierrunde am Mittag lag noch Schnee auf dem Weg und wir konnten unzählige Hasen Spuren sehen.
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Hasen?
Ach so, Osterhasen!!!
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Schneehasen, heute auch viele Spuren von Wild 😉
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Frohe Weihnachten ….. bald ist das Warten vorbei und es schneit genau dann, wenn der Müller wieder zur Arbeit muss.
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Vorher wird es aller Voraussicht nach wirklich nicht schneien. 😦
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Einfach wunderbar. Danke!
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Das dachte ich mir auch, als ich die Kolumne in der Zeitung entdeckte.
Man darf ja auch mal etwas „Fremdes“ im Blog veröffentlichen, solange man sich nicht mit fremden Federn schmückt.
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Wollte dir eigentlich schon vor einigen Tagen fröhliche Feiertage wünschen…. irgendwie ist dieser Kommentar jedoch geschluckt worden!
Also heb’s guät ond schö – viel Glück ond witer so 🙂
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Deine guten Wünsche, liebe Brigitte, nehme ich auch jetzt noch gerne entgegen. Aber um dir fröhliche Weihnacht zu wünschen ist es nun definitiv zu spät. 😉
Grüessli
Bea
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