Auf dem Programm stand ursprünglich eine mehrtägige Wanderung im Engadin. Aber da es bis auf 2’500 Meter runter geschneit hatte, fiel diese Variante ausser Rang und Traktanden. Nach allem, was in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist, konnte ich dringend eine Luftveränderung brauchen, egal in welcher Ecke unseres Landes diese stattfinden würde. Dankbar schloss ich mich dem neuen Vorschlag meiner beiden Freunde an und fuhr mit ihnen bis ins hinterste – allerhinterste – Kaff im Val Lumnezia.
In Puzzatsch begann der Aufstieg auf den Pass Diesrut. Die ersten 760 Höhenmeter des Tages standen an.
Kurz nach dem Pass bot sich uns der Blick über die Greina-Ebene. Wäre es nach den Plänen einiger Wasserkraft-Betreiber gegangen, stünde diese Hochebene längst unter Wasser, wäre der Talabschluss mit einer Staumauer verbarrikadiert.
Wie schade wäre das denn gewesen!
Die Hochebene der Greina, fast sechs Kilometer lang und einen Kilometer breit, ist eine einzigartige, alpine Tundrenlandschaft auf einer Höhe von 2’200 m. Sie gehört zum Bundesinventar der Landschaften und blieb dank dem Intervenieren von Natur- und Landschaftsschutz-Verbänden weitgehend von menschlichen Eingriffen verschont.
Zahlreiche Quellen fliessen als kleine Gebirgsbäche ungestört durch die Ebene und formen Mäander, Teiche und Moore.
Unterwegs sahen wir gleich Dutzendweise Murmeltiere. Hörten das aufgeregte Gepiepse von Vögelchen, denen unseren Wanderschuhen wohl zu nahe ans Nest kamen. Und eher unerwartet weideten in der Greina-Ebene Rinder, nach dem Greina-Pass Schafe.
Das tierische Inventar vervollständigten die Steinböcke, die unvermittelt direkt neben der Capanna Scaletta auftauchten, um dort an den Felsen Mineralien zu lecken. Wenn mich mein Blick zwischen ihre Beine nicht getäuscht hat, handelte es sich ausschliesslich um jüngere männliche Tiere, die sich von den verdatterten Hütten-Besuchern in keinster Weise stören liessen.
Nach fünf Stunden reiner Laufzeit erreichten wir unser Tagesziel. Die 52 Plätze der Capanna Scaletta waren nahezu ausgebucht. Wen wundert’s – es war der erste trockene Tag der vergangenen Woche.
Die Fortsetzung der Wanderung gibt es hier nachzulesen.
Wunderschön, das kann ich unterschreiben, wir machten die Wanderung von Sumvitg her, mit Übernachtung in der Terrihütte. Dann auch quer durch die Greina und bei der Scaletta Hütte runter nach Campo Blenio!
Wunderschön, ausser dass ich im Massenschlag nicht schlafen konnte 😉
Ich hoffe du hattest ein paar schöne Tage Ablenkung!
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Massenschlag ist halt schon gewöhnungsbedürftig – und der „Schlafkomfort“ hängt stark von den Mitschläfern ab…
Ja, danke, ich hatte gute Ablenkung. War superschön.
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Aha, die Greina-Ebene will mit so einigen Höhenmetern erst erreicht werden! Hoffen wir, dass diese Ebene uns noch lange erhalten bleibt. Es wäre tatsächlich jammerschade, diese Landschaft zu fluten.
Dann warte ich mal gespannt auf die Fortsetzung eurer tierisch schönen Wanderung.
Liebe Grüsse vom Werner und Timi
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Jetzt, wo die Wasserkraft nicht mehr rentiert, wird uns die Greine-Ebene wohl erhalten bleiben.
Du warst wahrscheinlich noch nie dort, ist zu wenig hundefreundlich mit den Hütten. Obschon, in der Scaletta hatte es auch Hunde. Und auch in der Bovarina gab es einen separaten Hunde-Stall. Aber ich bezweifle, dass Timi das schätzen würde.
Grüessli
Bea
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Das ist ja wunderschön! Seit dem Landbaupraktikum unseres Sohnes bin ich irgendwie von der Schweiz verzückt und das als Berliner Pflanze, die es in den Schwarzwald verschlagen hat…. Ach, ich bekomme Sehnsucht nach den schweizer Bergen, wenn ich deine Bilder sehe und die Beschreibung lese,
Liebe Grüße
Nula
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Es ist halt wirklich immer, immer wieder schön in den Bergen. Übrigens nicht nur in den Schweizer Bergen. Hauptsache, keine Stadt. 😉
Grüessli
Bea
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Das hat dir sicherlich sehr gut getan.
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Hat es, ja. Der Seele, dem Kopf, dem Herzen.
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Unfassbar schön! 🙂
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Doch, doch. Absolut zum Anfassen, diese Höger. Man muss nur nahe genug ran gehen. 😉
Grüessli
Bea
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Geniesse eine Luftveränderung mit Freunden so oft als möglich, denn der Alltag holt dich schnell wieder ein.
Liebe Grüsse
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Isch so. Da hat man’s vier Tage lang lustig, ist unter Leuten und kommt dann in die leere Wohnung heim.
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Schöne Fotos von der Ebene. Eine ruhige Oase zum Luft holen.
Liebe Grüße von Roswitha
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