Sie hätte “auch” ihren Mann verloren, erzählte mir eine flüchtige Bekannte.
W i e b i t t e ? ! ?
! ! ! V e r l o r e n ! ! !
Was ist das denn für eine idiotische Redensart? Ich habe meinen Mann nicht verloren. Ich habe ihn nicht verloren wie einen Schlüsselbund, der mit viel Glück wieder auftaucht oder im Fundbüro abgegeben wird.
Mein Mann ist gestorben. Das ist die traurige Wahrheit. Und die wird durch beschönigende Worte und verharmlosende Umschreibungen nicht mal ansatzweise weniger brutal.
Kommunikation ist immer ein Minenfeld und im Fall von noch so frischer, tiefer Trauer kann kaum jemand die ganze Dimension deines Schmerzes nachfühlen.
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Witwen in meinem Umfeld erweisen sich neuerdings auch als Minenfeld. 😦
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Das wenigste Verlorene landet im Fundbüro – eine Schlacht, ein Krieg, die Verbindung, Hoffnung, Mut, Liebe, Leben. Es ist dahin. Unwiederbringlich.
Aber es wird ein Neues geben. Irgendwann.
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Irgendwann, ja.
Wieso ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, ein Fundbüro für verlorene Hoffnung oder Mut zu eröffnen. Das wär doch mal ein Thema für einen Körbschen Blogbeitrag.
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Schwierig schwierig. Das schrabbelt verbal sehr dicht an den Jesuslatschen vorbei und da bin ich immer froh um jegliche Kontaktvermeidung…
Bei verlorenem Hoffnungsmut heißt es erstmal ganz eiskalt: schwimm! Den Rest macht der Körper von selbst. Und was der macht, dass wissen wir doch nicht… Aber gerade Ihnen als Wanderexpertin muss ich nix von versteckten Kräften erzählen, die dann doch die Füße laufend machen, wenn der Berg noch so hoch ist.
Nur ist bei verlorener Muthoffnung das Wasser verdammt kalt und riesig. Aber – jedes Wasser hat ein Ende und die Sonne geht unter und dann geht sie auch wieder auf.
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Hab ich gefunden…: https://youtu.be/UxvNx_ooAwY
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Sie wollte vielleicht nur damit ausdrücken: du bist nicht alleine mit deinem Schmerz. Sie weiss aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt.
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Nein, es ist so eine doofe Redewendung. Mir ist sie auch schon rausgerutscht, hab sie sogar mal hier im Blog gebraucht. Aber ich bemühe mich nach Kräften, meinen Mann nicht als „verloren“ zu bezeichnen.
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Man ist wohl in dieser Situation, in der Du Dich befindest, extrem dünnhäutig – und wertet Worte sehr empfindlich, die man vorher einfach hinegenommen hätte. Absolut verständlich, aber ganz bestimmt nicht böse gemeint 🙂
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Weiss ich. Ich finde es dennoch eine doofe Redewendung und versuche, sie selber zu vermeiden. Aber dieses „Mann verloren“ ist mir auch schon rausgerutscht.
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Verloren, was ein Wort.
Manches Mal fühlt man sich vielleicht verloren.
Eine Freundschaft kann verloren gehen, aber auch wiedergefunden werden. Das habe ich schon selbst erlebt. Aber einen Menschen, der verstorben ist, der der ist nicht verloren, denn er lebt ja in deinem Herzen weiter.
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