Es wartet so manche administrative Überraschung auf einen, wenn der Partner gestorben ist. Dass ich nach 14 Tagen schon Post vom Steueramt mit einer neuen Steuerrechnung für mich erhielt, ab dem Tag, wo ich offiziell als verwitwet galt, gehört beispielsweise dazu. Etwas weniger, dass von selbiger Behörde eine neu auszufüllende Steuererklärung per Todestag ins Haus flatterte.
Da mein Mann nicht überraschend verstorben ist, hatten wir Zeit, gewisse Sachen zu regeln. Das Auto umschreiben gehört in diese Kategorie. Und die Abklärung bei der Bank, ob denn der Zugriff aufs gemeinsame Konto für den Überlebenden wirklich uneingeschränkt möglich ist.
Als ich die letzte Kreditkarten-Abrechnung erhielt, rief ich bei der Unternehmung an, um zu melden, dass mein Mann verstorben sei und dass man nun doch bitte das Konto auf mich umschreiben solle. Dies erwies sich als nicht machbar. Da die Hauptkarte auf meinen Mann lautete und ich nur die Partnerkarte besass, sperrte man gleich beide Karten. Gleichzeitig wurde das Lastschriftverfahren storniert und man stellte mir in Aussicht, dass ich für die in der Zwischenzeit ausgegebenen Beträge eine Rechnung erhalten würde.
Da hockte ich nun auf zwei ungültigen Kreditkarten, die, hätte ich keinen Ton von mir gegeben, bis heute ihre – zugegeben im Sinne des Erbenschutzes zweifelhafte – Gültigkeit behalten hätten. Selbst das Lastschriftverfahren wäre sang- und klanglos weiter gelaufen.
Die kundenfreundlichste Lösung, die man mir in diesem Moment anbieten konnte, war, mir umgehend ein Anmeldeformular für eine neue Kreditkarte zu schicken. 😕
Und ich dachte, trockene Bürokratie gibt es nur in Deutschland…
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Nein, in der Hinsicht können wir Schweizer den EU-Standard absolut einhalten.
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Oh, oh, oh. Ja, das ist bei und oder Konten so. Auch wenn mann vorher informiert. Aber eben, zum Erbenschutz, auch wenn das nur du bist.
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Ich bin schadlos davongekommen. Dümmer wäre es gewesen, ich hätte kurz darauf Ferien im Ausland geplant gehabt.
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Ach, dass das dann auch noch immer kommt, dieser Schei**. Liebe Grüße Katrin
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Ordnung muss da wohl sein. Und in solchen Fällen erhält der Begriff „über Leichen gehen“ eine ganz neue Bedeutung. 😦
Grüessli
Bea
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liebe Bea……es ist leider so und da müssen wir durch und ich sage dir, es dauert sehr lange. ich bekam heute gerade wieder eine Einforderung für Belege per Todestag meines Mannes und das war vor 14 Monaten.
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Ach du sch….öne Welt. Du werde ich wohl noch lange so gefreute Post erhalten.
Grüessli
Bea
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Es ist ja nicht so, dass man sonst genug mit all den Emotionen zu tun hätte… da braucht man den ganzen Sesselpupserkram unbedingt auch noch 😦
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Die Sesselpupser hatten mich – zwar mit sehr netten, kompetent wirkenden Worten – wirklich auf dem falschen Fuss erwischt. Aber zum Glück hatte ich nicht unmittelbar danach Ferien im Ausland geplant. Da wäre ich schon etwas ins Rotieren gekommen, ohne diese paar Quadratzentimeter Plastik. Aber nun habe ich ja wieder so ein Teil.
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