Ab und zu muss ich mal wieder eine Razzia veranstalten in meinem Kühlschrank. Ich habe nämlich beim Einkaufen immer noch nicht ganz begriffen, dass ich alleine bin. Ich kaufe meist zu viel ein. Manche Lebensmittel sind lange genug haltbar, manche eben nicht. Und weil es mir aus tiefstem Herzen widerstrebt, etwas Essbares wegzuwerfen, versuche ich, das zu vermeiden.
So ist mein heutiges Abendessen entstanden. Denn die Pastinaken wirkten bereits leicht angeschrumpelt. Dabei liebe ich diese nussige Gemüsewurzel, die ich in den Achtzigerjahren in England als Parsnips kennen gelernt hatte, über alles.
Also begann ich, eine Zwiebel klein zu würfeln, die Pastinaken zu schälen und etwas Butter in einem Topf zu schmelzen. Zwiebeln rein, zwei Handvoll Haferflocken mitdünsten, die gewürfelten Pastinaken hinzu und dann Flüssigkeit. Üblicherweise Gemüsebouillon. Aber heute nicht! Denn da dümpelte schon seit Monaten eine Dose alkoholfreies Bier in meinem Kühlschrank rum. Um genau zu sein, hatte ich das Bier sogar noch für meinen Mann gekauft, denn trotz seines veränderten Geschmackssinns, den die Chemo bei ihm hinterlassen hatte, konnte er sich ab und zu für ein Bier begeistern. Ich kippte kurzerhand die ganze Dose Bier in die Pfanne, goss noch etwas Wasser nach und überlegte mir, womit ich würzen könnte.
Mein Blick fiel auf das Raclette-Gewürz von Lidl. Diese Mischung aus Pfeffer, Knoblauch, Koriander, rosa Pfeffer, Muskatblüte und Orangenschalen hat es mir angetan. Wenn bloss die Gewürzmühle etwas besser funktionieren würde…!
Langer Rede kurzer Sinn: Die Suppe hat hervorragend geschmeckt. Und dieses blöde Bier ist endlich aus meinem Kühlschrank verschwunden.
Das ungefähre Rezept für die Pastinaken-Bier-Suppe (ergibt ca. 5 Teller):
1 grosse Zwiebel, fein gehackt
2 Esslöffel Butter
3 Esslöffel Haferflocken
500 Gramm Pastinaken, klein geschnitten
Alles zusammen dünsten, ablöschen mit
5 dl Bier und 5 dl Bouillon
Nach ca. 20 Minuten Kochzeit pürieren und nach Belieben würzen und verfeinern. Die Suppe ist auch so schon wunderbar sämig. Mit 200 Gramm Crème fraîche schmeckt sie aber noch besser. Vor allem, wenn sich die Crème fraîche auch schon langsam ihrem Ablaufdatum nähert.
Klasse Rezept …. so oder so ähnlich läuft das bei mir auch manchmal. Nur das mit dem Bier, das ist neu 😉
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Ganz ehrlich: Ohne Bier wäre die Suppe wahrscheinlich genauso gut. Aber diese doofe Dose ist jetzt endlich weg.
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Muss man drauf kommen 😉
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Not machte schon immer erfinderisch.
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Du bist ja ganz schön experimentierfreudig was deine Kochkünste betrifft, liebe Bea.
Ich finde das wunderbar.
Auch deine Einstellung zu Lebensmittel, das man die nicht so einfach weg wirft.
Ich experimentiere da auch ganz gerne und habe gestern Abend auch etwas zubereitet, was dringend weg musste. Kannst ja mal heute Mittag bei mir in den Blog schauen, was ich da so gezaubert habe.
Gute Nacht wünscht dir, Roswitha
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Nach Kochbuch kochen ist doch langweilig. Für Suppen brauche ich ganz bestimmt keine Anleitung, da kommt einfach rein, was so weg muss und rein passen könnte.
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Genauso halte ich das auch. 😉
Und Suppen jetzt im Winter sind einfach das Beste was es gibt.
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das ist kreative Küche, wow so guet. Gruess Jürg
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Ich bin ja gar keine Biertrinkerin. Und wahrscheinlich wäre die Suppe ohne das Gesöff genauso gut. Aber nun ist die doofe Büchse wenigstens verwertet.
Grüessli
Bea
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Super! Ideen muss man haben.
Es Grüessli
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Ideen und Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen. Ich kann allerdings auch mit frischen Produkten kochen….
Grüessli
Bea
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Chrüsimüsi-Küche ergibt oft erstaunliche Ergebnisse, dem kann ich nur beipflichten!
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Chrüsimüsi, ich glaube, du tust meiner Suppe unrecht…. 😆
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Chrüsimüsi ist durchaus liebevoll gemeint. Einzig das Bier kann ich nicht ausstehen (eignet sich angeblich sehr gut gegen Schnecken und dort passt es auch ganz gut hin…)
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Ich mag Bier doch auch nicht, sonst hätte ich es schon lange getrunken. In der Suppe ist es gut untergebracht.
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