Mir schwante, was kommen würde, als ich das Geräusch der Motorsäge vernahm. Die Föhre, so war es vor Monaten beschlossen worden, musste aus Sicherheitsgründen weichen. Wohl hatte sie eben erst Sturm Burglind schadlos überstanden, aber angeblich war sie krank, hatte zu viele vertrocknete Nadeln.
Mit einem Gemisch aus Neugierde und Wehmut beobachtete ich, was sich vor meinem Wohnzimmer-Fenster abspielte. Es dauerte keine Stunde, und der 30-jährige Baum war nur noch Holz. Einen Tag später zeugen bestenfalls noch ein paar Sägespäne davon, dass dort mal ein Baum der Sonne entgegen wuchs.
Ein bisschen mehr Sonne werde ich zu bestimmen Jahreszeiten haben. Insgesamt aber hat die Fäll-Aktion meiner Aussicht aus dem Wohnzimmer-Fenster nicht zum Vorteil gereicht.
Es ist immer schade, wenn so ein grosser, alter Baum gefällt werden muss. Aber unserem Nachbar fiel beim Lothar Sturm so ein Baum aufs Dach, da war ich froh, dass wir unsere Föhre und Tanne schon gefällt hatten. Auch wenn die Bäume mir danach auch fehlten, man sieht lieber eine Tanne als ein Hausdach.
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Ist halt so, Sicherheit geht vor, vor allem in einer Wohnsiedlung. Wenn es die Föhre umgelegt hätte, wäre sie höchstwahrscheinlich in meinen Garten gefallen, und du weisst ja wie das ist, das mit den eigenen Gärtchen. Viel Herzblut.
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„Mein Freund der Baum“ … der alte Schlager kommt mir immer in den Sinn, wenn ich gefällte Bäume sehe. Es hat etwas Wehmütiges, dass so große, alte und ehrwürdige Wesen einfach abgeschnitten werden können.
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Der wehmütige Schlager von Alexandra verfolgt mich seit seiner Kindheit. Komischerweise ist er mir genau bei diesem Baum nicht in den Sinn gekommen.
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Vielleicht hat man bei dem Schlager einen bestimmten Baum im Kopf, nämlich einen belaubten Kletterbaum. Ich seh ja geradezu die kleine Alexandra in den Ästen sitzen. 🙂
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Genau, MEIN Freund der Baum hat ein weit ausladendes Blätterdach, keine Nadeln.
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Ach ja,
liebe Bea,
diese Baumfällaktionen, auch wenn sie anscheinend nötig sind, stimmen mich auch wehmütig…
„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk‘ es, ein Jahrhundert.“
Eugen Roth
Lieben Gruss
Hausfrau Hanna
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Genau genommen ist auch das ganze Christbaum-Geschäft brutal. Da wächst so ein Bäumlein 10, 15 Jahre, um danach eine einzige Woche im Wohnzimmer zu stehen.
Das ist allerdings nicht der einzige Grund, weshalb bei uns nie ein Christbaum stand.
Grüessli
Bea
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Wenn wir alle Föhren mit ein paar braunen Nadeln umgehackt hätten, wäre das Camp kahl gewesen. Uns ist aufgefallen, dass die Föhren immer wieder solche Perioden durchmachen, wo sie viele braune Nadeln haben. Sogar wenn sie dann schon längst kahl sind, fallen sie nicht einfach um und sind somit nicht besonders gefährlich. Der Baum auf dem Bild sieht ziemlich grün aus und hat Burglinde überstanden. Na, das sagt doch alles! Schade um deine Baumsicht.
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Ihr habt sicher mehr Baumfäller-Erfahrung als die Eigentümer in unserer Siedlung.
Eine Option wäre noch gewesen, die Föhre etwas zurecht zu stutzen, doch davon wollte niemand etwas wissen.
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Mir würde es genau gleich gehen, vor allem im Wohngebiet gefällte Bäume hinterlassen immer so einen leeren Platz, es fehlt einfach was. Auch die Fäll-Argumente tönen manchmal sehr an den Haaren herbeigegezogen. Wird wenigstens wieder ein junger Baum gepflanzt?
Gruss vom Werner
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Nachwuchs ist vorgesehen. Ausserdem hat sich schon über Jahre ein Nussbaum eingeschlichen, der nun deutlich mehr Licht hat. Vielleicht kriegt er seine Chance.
Grüessli
Bea
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Das tut weh.
Müller ist der Meinung, dass in Siedlungen meist die falsche Baumarten gepflanzt werden. Architekten und Landschaftsgärtner kassieren lieber als ihre Kundschaft für die kommenden Jahre richtig zu beraten. Schade.
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