Habt ihr schon mal etwas von einer “Zankgeige” gehört? Im Kripo Museum, wo ich kürzlich zusammen mit einer Gruppe war, ist so ein Ding ausgestellt, hier rechts im Bild.
In einer Tonbildschau wurden uns die frühen Strafmethoden erörtert. Und ich fand diese Vorstellung einer Zankgeige dermassen erheiternd, dass mir das Bild wohl nie mehr aus dem Kopf gehen wird.
Dennoch wundert man sich als Frau: Wieso war die Zankgeige dem weiblichen Geschlecht vorbehalten? Männer waren im Mittelalter gewiss nicht handzahmer als heutzutage.
Wenn ich mir das Bild der Halsgeigen so betrachte, muss ich annehmen, dass die (streitsüchtigen) Bürgerinnen im 18. Jahrhundert ziemlich dünne Hälse hatten. Oder war die Schrift auf der Tafel so gross?
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Wie weiter unten zu lesen ist, waren die Halsgeigen durchaus an verschiedene Posturen anpassbar.
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Nichts mit Smartphone damals. Da musste man noch „rede mitenand“, von Angesicht zu Angesicht. Das braucht definitiv mehr Mut.
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Insgesamt waren die damaligen Methoden wohl reichlich unzimperlich.
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Ohlala… die müssen ja wahrlich Schwanenhälse gehabt haben….
Das war noch Streitkultur!
Wünsche dir einen gemütlichen Sonntagabend
Herzlich brigitte
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Nix mit Schwanenhals: Die Dinger waren bzw. sind verstellbar/anpassbar. An den Enden und in der Mitte sieht man das (Eisenbänder und Eisenschienen). So, wie sie jetzt ausgestellt sind, werden/wurden sie aufbewahrt, nämlich an einem möglichst kleinen Ort und auf möglichst kleinem Platz.
Männer: Ich denke, die wären froh und dankbar gewesen, wären sie mit der Zankgeige davon gekommen. Die Bussen für Beleidigungen und Streitereien waren damals richtig, richtig hoch (und wurden auch noch öffentlich gemacht: viiiel schlimmer als die Zankgeige!).
Übrigens: Es soll da auch noch einen Doppellöffel gegeben haben, der bei Ehestreitigkeiten eingesetzt wurde. Erwähnt bei Gottfried Keller, Landvogt von Greifensee (möglicherweise, aber ich muss die Gerichtsverhandlungsszene zuerst nochmals lesen, ist hier auch die Zankgeige erwähnt).
LG Regula
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Danke für die Ausführungen, liebe Regula, mit deinem enormenWissen hättest du uns glatt einen Museumsbesuch ersetzt.
Grüessli
Bea
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