Nach der Velotour, die schon gute 50 Kilometer lang war, folgte ein letztes Piece de Résistance. Ein kleines Högerli nur – ein paar hundert Kilometer weiter nördlich würde man ihm zwar das Attribut “Berg” verleihen. Ich war nicht mehr taufrisch, ist schliesslich erst Anfang Saison, und ich hatte bereits 900 Höhenmeter in den Beinen. Dieses kleine Högerli hat seit jeher die unsympathische Eigenschaft, dass es gegen oben immer steiler wird.
Fünfzig Meter bevor es wieder flacher wurde, ertönte ein undefinierbares Geräusch. Ich blickte nach hinten. Nein, da war noch Luft im Reifen, aber dennoch schien es immer strenger zu gehen. War ich wirklich so ausgebrannt? Klar, ein kleines Hüngerchen machte sich bemerkbar, aber es waren nur noch gut drei Kilometer bis nach Hause. Die würde ich wohl noch schaffen. Dennoch stieg ich ab, drückte mit dem Daumen auf den Reifen. Kein Platten. Also wieder aufsteigen. Ich kam fast nicht mehr vom Fleck. Irgend etwas stimmte nicht. Bei der nächstbesten Gelegenheit stieg ich wieder vom Rad. Das Hinterrad war blockiert. Aber wieso?
Ich versuchte, die Bremse zu lösen. Nichts. Das Bremskabel zu verlängern. Immer noch blockiert. Was um alles in der Welt war los? Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Ich entsprach wohl so ziemlich dem Klischee der technisch völlig unbegabten Frau, als ich am Strassenrand hantierte. So konnte ich das Rad nicht mal nach Hause schieben, geschweige denn fahren. Und drei Kilometer heim tragen? Ich würde mich doch nicht zum Affen machen!
Ich aktivierte meinen Notfallplan. Handy raus und jemanden anrufen, von dem ich hoffte, er würde an diesem Samstagnachmittag zu Hause sein. Ich habe mehrere Freunde, bei denen ich es versucht hätte, aber das Glück war mir schon beim ersten Anruf hold. Keine Viertelstunde später stand mein Taxi da.
In der Zwischenzeit hatte ich entdeckt, wo das Malheur lag: Eine Speiche war gebrochen. Mein lieber Freund brachte mich und das malträtierte Velo direkt zum Velomech. Dort wird nun abgeklärt, ob es für dieses doch schon einige Jahre alte Rad überhaupt noch Speichen gibt.
Meine Sorge beim Radfahren galt immer der Frage, ob ich es alleine schaffen würde, unterwegs einen platten Reifen zu flicken, bzw. den Schlauch auszuwechseln. Mit einer gebrochenen Speiche bin ich in all den Jahren noch nie konfrontiert worden. Immerhin bin ich glimpflich davongekommen. Aber einmal mehr frage ich mich: Was hätte mein Mann in dieser Situation gemacht?
Und was hättet ihr in so einem Fall unternommen?
Tja, keine Ahnung, bin technisch auch nicht sehr begabt, aber ich hätte wohl auch jemanden angerufen, der mich mit dem Rad abholt.
Bin gespannt, ob man die Speiche erneuern kann, oder das Rad Schrottreif ist?
Liebe Grüße, Roswitha
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Schrottreif? Ich bitte dich!!!!!
Aber leider könnte es durchaus sein. Ist keine 08-15- Angelegenheit.
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Also ich hoffe für dich, dass das Rad eben nicht schrottreif ist, liebe Bea. Alles Gute
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Ich hatte mal einen Bruch der Hinterachse an meinem Velo zu beklagen. Das lief dann auch auf den Taxi Dienst raus.
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Man scheint das so zu machen…
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Ich kam mal nicht mehr weiter mit meinem Velo wegen einer gerissenen Kette. Aber Glück im Unglück, keine 50m entfernt wohnte gleich ein guter Bekannter von mir, der mich und Velo nach Hause brachte.
Eine gebrochene Speiche hatte ich noch nie. Notfalls müsstest du dir vielleicht ein neues Hinterrad kaufen?
Gruss vom Werner und Timi
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Mit einer gerissenen Kette könnte man immerhin noch fahren. Das wäre in meinem Fall durchaus eine Möglichkeit gewesen, da es fast nur noch bergab gegangen wäre. Aber mit dem „Taxi“ war das natürlich komfortabler.
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