Weiter geht’s! Dies sind Tag drei und vier unserer Mehrtages-Wanderung.
Nach einem Gewitter in der Nacht sieht das Wetter am Morgen wieder einigermassen freundlich aus.
Morgens um halb Acht ist ein Pflug talwärts gefahren. Kein Witz! Wir vermuten, dass das nach jedem Regen Programm ist, um die losen Steine, die sich zweifelsohne vom seltsam anmutenden Gestein immer wieder lösen, zur Seite zu schieben.
Die Hochspannungsleitung begleitet uns auf dem Weg zum Sanetsch-Pass.
Mit dem Sanetschpass haben wir auch die Wasserscheide überquert. Dieses lammfromme Bächlein – es hört auf den Namen Sarine (Saane) – fliesst dereinst in die Nordsee.
Der Weg führt dem Ufer des Sanetschsees entlang und ist schon beinahe übertrieben gut gesichert.
Die Ernüchterung an der Staumauer: Das Restaurant ist geschlossen. Wie wir später erfahren werden schon längere Zeit. Kein Kafi!
Was wir dagegen bereits gewusst haben: Der anvisierte Weg ist nach einem Felssturz gesperrt.
Es bleibt keine Wahl: Wir müssen mit der Seilbahn runter.
In Gsteig empfängt uns die einzige Regenzelle über dem ganzen Land. Wir stehen bei der Kraftwerkszentrale unter, erhalten von einem sehr aufgeschlossenen Mitarbeiter eine private Werksführung und lassen es draussen schiffen.
Schon wieder drängt sich eine Änderung auf. Wir visieren zuerst Gsteig an, wo wir kurz einkehren und es ausregnen lassen.
Die Regentrachten sind sehr variantenreich. Am besten gefällt mir Barbaras Dööh-Piäss.
In drückender Wärme, begleitet von letzten Tropfen, packen wir den Aufstieg zur Chrine an.
Blick zurück zum Col du Pillon.
Nach der Chrine ein weiterer kurzer Anstieg und dann geht es nur noch bergab.
Und endlich kommt er in Sicht. Der See, der uns schon so lange nachläuft.
….
L o u e n e – S e e e e e e h
…
Unterwegs fallen nochmals ein paar Tropfen, aber als wir am Ufer des kleineren der beiden Seen stehen, scheint die Sonne. Badefreuden steht nichts mehr im Weg.
Das Postauto bringt uns nach Lauenen, wo wir im Hotel Wildhorn bestens einquartiert sind. Wir sind uns einig, dass wir uns mit jedem Tag, sowohl was die Übernachtung als auch die Verpflegung betrifft, gesteigert haben.
Es finden einige Rochaden statt und so starten wir den vierten und letzten Tag nur noch zu sechst und mit zwei total frischen Wanderern.
Der Aufstieg nach Chüetungel übers Tungeltrittli ist teilweise ausgesetzt, aber gut abgesichert.
Und immer wieder der Blick zurück zum….
…
Bei Chüetungel öffnet sich die Landschaft.
Im sehr sympathischen Alpbeizli Stieretungel kehren wir ein.
Es gilt nochmals 300 Höhenmeter zu bewältigen.
Auf 2’378 m haben wir den höchsten Punkt aller vier Tage erreicht. Unser Zwischenziel, der Iffigsee, ist auch zum Vorschein gekommen.
Baden ist einmal mehr freiwillig.
Es folgt noch der Abstieg zur Iffigenalp und eine laaaange Heimfahrt.
Den genauen Routenverlauf von Tag drei kann man HIER und HIER nachlesen.
Denjenigen des vierten Tages HIER.
Schweiz Mobil behauptet, wir seien in diesen vier Tagen 54,15 km weit gelaufen, hätten 4’144 Höhenmeter im Aufstieg und 2’913 im Abstieg bewältigt.
Ich dagegen behaupte, unabhängig dieser nackten Zahlen war es einfach nur schön. Und Wetterglück hatten wir auch. Aber in erster Linie habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass eine Wanderung nur so toll sein kann, wie die Leute, die mitwandern.
Ich danke allen Mitwanderinnen und Mitwanderern für ihren Einsatz und ihr Vertrauen in mich als Tourenleiterin. Auf ein ander Mal!
Weitere Fotos und Informationen zu den ersten drei Tagen dieser Wanderung gibt es HIER.
Und wer den Anfang verpasst hat: HIER geht es zum Bericht von Tag eins und zwei.
Pingback: Dreitägig durch die Derborence, über den Sanetschpass und bis zum Lauenensee – Wandern mit Freunden
Immer wenn ich Deine Berichte lese und Deine schönen Bilder anschaue, denke ich an unsere schönen Wanderurlaube am Fuße des Großvenedigers. Eure Tour hat bestimmt Spaß gemacht.
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Oh ja, das hat sie. 🙂
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Guten Morgen, liebe Bea,
deine viertägige Wanderung war wunderschön anzuschauen. Die Schweiz ist schon sehr reizvoll, zumindest auf deinen Fotos. Und es gibt auch wunderschöne Wege, die gar nicht so halsbrecherisch und gefährlich aussehen, sondern gut passierbar sind. Und in einem Bergsee zu baden, was ein Gedicht. Sicherlich sehr erfrischend nach so einer Wanderung. Das sind Erlebnisse, die man so schnell nicht vergisst.
Ich wünsche dir noch einen schönen Montag und sende dir liebe Grüße
Roswitha
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Es liesse sich sicher auch für dich hierzulande ein passender Spaziergang mit Zielort Bergsee finden. Nur wärst du dann vielleicht umzingelt von Japanern, Chinesen und weiteren Touris. Wir treffen auf unseren Wanderungen nicht allzu viele Leute an.
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Das glaube ich dir, liebe Bea, dass es auch für mich Wege gibt, die für mich begehbar sind. Aber mit den vielen Touis und Chinesen möchte ich dann doch diese Wege nicht teilen. 🙂
Also schaue ich mir weiterhin deine schönen Fotos von deinen Wanderung an, da habe ich dann mehr davon.
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Einfach herrlich wie du diese Tour zusammen gestellt hast und wir haben es unheimlich genossen euch virtuell zu begleiten. Auf Derborenze habe ich euch wirklich ankommen sehen, wir sind da am Zvieri gesessen, aber ich habe euch natürlich euch nicht gekannt – obwohl ich den Pfannenstiel-Wanderblog regelmässig lese. Mit dem Weg hoch zum Sanetsch habe ich den ganzen Tag, bei jedem Wegweiser gespienzelt – nach deinem anschaulichen Bericht nun von der Wunschliste gestrichen, denn das wird eindeutig nichts mit dem Hund. Sanetsch und Lauenen waren ja diesen Sommer auch schon unsere Ziele, doch wir haben etwas bequemere Wege genommen.
Wir werden wohl noch öfters da bei dir vorbeischauen.
Grüsse von Erika der leinenhalterin von Ayka
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Hoi Erika, herzlich willkommen im Flohnmobil!
Hätten wir uns beinahe kennen gelernt. 🙂 Ich habe auch schon in deinen Blog geschaut, hätte also sehrwohl gewusst, wenn Werner uns bekannt gemacht hätte, wer du bist.
Es ist sicher vernünftig, den Weg ab Derborence zum Sanetschpass nicht mit Hund zu begehen.
Grüessli
Bea
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Momoll, diese Wanderung hätte mir auch gefallen und sogar Passagen zur Höhenangstbewältigung beinhaltet. Allerdings das mit der Kondition…. müsste noch werden!
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