Ich wollte schon lange mal auf die Griesalp. Um die steilste Postauto-Strecke der Schweiz zu befahren, hätten wir im gäle Wägeli sitzen bleiben müssen. Doch unser Ziel ist ein anderes. Begleitet vom herrlichen Anblick der Blüemlisalp fahren wir mit dem Sessellift von Kiental nach Ramslauenen.
Der Sessellift erschreckt wahrhaftig niemanden. Ich gehe davon aus, dass wir alle ausgeschlafen sind, bis wir oben ankommen.
Kurzes Studium von Karte und Wegweiser und es kann losgehen. Unsere Route ist mit 6 Stunden 10 Minuten angegeben. Das ist eine Stunde mehr als SchweizMobil. Wenn das stimmt, wird meine Planung über den Haufen geworfen.
Wir folgen dem gut ausgeschilderten Weg, der anfänglich etwas ansteigt, aber keine grossen Gümpe macht.
Blick auf meinen Heimatort. Ich war noch immer nie dort. Ich muss mir Aeschi wohl mal als baldiges Wanderziel vormerken.
Etwas ganz Neues: Nach unzähligen Wanderungen, in denen es vor Trockenheit gestoben hat, waten wir hier etwas im Dreck umher (Variante Bea), bzw. versuchen, dem Morast auszuweichen (alle Anderen) …
… denn die Rindviecher haben dem Weg zugesetzt.
Der Anblick von Tau – und erst noch auf Augenhöhe – versetzt mich in Entzücken.
Längere Passagen des Lötschberg Panoramawegs verlaufen unspektakulär und – vor allem ohne Aussicht – durch den Gebirgswald,
ganz kurze Passagen auch auf asphaltierter Strasse.
An den Abhängen über uns hängt plötzlich Nebel. Ist das bereits die erste Herbst-Wanderung?
Ein paar wenige ausgesetzte Meter sind mit Drahtseilen gesichert.
Zum exakt richtigen Zeitpunkt taucht der Rastplatz am Bundergrabe auf.
An den besonnten Hängen wird es ganz schön warm. Wir begrüssen jedes einzelne Lüftchen mit Handkuss.
Mitten auf der Wanderung erfährt Lia, dass sie zum ersten Mal Grossmutter geworden ist.
Herzlich willkommen, kleine Eva!
Die paar Bäche, die wir bis anhin überquert haben, sind allesamt ausgetrocknet. Der Stägebach bildet eine Ausnahme.
Wir blicken auf die Höger, wo das Aushub-Material des Lötschberg-Basistunnels deponiert wurde.
Der Weg führt hartnäckig immer wieder mal ein paar Meter bergauf.
Dieser Abschnitt der Wanderung wäre in Sachen “Idylle” durchaus zu toppen. Wir sind kurz vor Kandersteg.
Geschafft! Während wir uns noch an riesengrossen Eiskaffees laben, füllt sich der Bahnsteig unaufhaltsam mit Leuten. Im Zug nach Bern gibt es anschliessend ein ziemliches Gstungg. Ich schreibe es mir mal wieder hinter die Ohren: An einem Sonntag sollte man eigentlich nicht wandern gehen.
Das war sie, unsere Wanderung auf dem Lötschberg Panoramaweg. Wir haben fünf Stunden benötigt für die 17 km, 660 m Auf- und 925 m Abstieg.
Vielen Dank an meine Mitwanderinnen und Mitwanderer. Ich hoffe, ihr kommt wieder mal mit auf eine meiner Wandertouren.
Du, eine Berner Oberländerin?!
Beide angegebenen Wanderzeiten habt ihr also unterboten. Sagt man dem jetzt Speed-Hiking? 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Speed-Hiking? Mitnichten! Wir sind immer relativ flott unterwegs, aber wir rennen keineswegs, nehmen uns immer Zeit, Panorama, Blüemli und Sonstiges am Wegrand anzuschauen. Nein, die Wanderzeiten sind einfach immer gut gerechnet.
Ich bin eine eingeheiratete Bernerin. Mit 95 % Zürischnörre.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Geniale Bilder von euch, dem Panorama, der Natur, das ist immer herzerfischend all das anzuschauen. Danke
Gefällt mirGefällt 1 Person