Es gibt Blog-Beiträge, die sind längst geschrieben. und ich hirne immer noch an einem passenden Titel rum. Heute ist es umgekehrt. Ich habe noch nichts Gescheites geschrieben, kein Bild eingefügt, wüsste aber X Titel.
Über sieben Brücken
Singing in the Rain
Ausgeschlafen wandern
Freistil-Wandern
Da ich die letzten Tage in Brigels bei meiner Mutter verbrachte, war der Anfahrtsweg zur Wanderung in Flims, die ich selber initiiert hatte, erfreulich kurz. Mein Wecker klingelte, da sassen die Wander-Kollegen schon im Zug nach Chur. Ausgeschlafen wandern.
Nach einer Irrfahrt durch das neu erstellte, noch gespenstisch anmutende Parkhaus in Flims gelangte ich durch einen ebenso gespenstisch anmutenden Lift, vorbei an künftigen Ladenlokalen, wo noch emsig gearbeitet wurde, zum vereinbarten Treffpunkt. Und da kamen sie auch schon.
Mit dem Sessellift fuhren wir hoch nach Naraus. Kurzes umschauen. Durchstarten. Und nach ein paar Hundert Meter kam Beat und machte mich drauf aufmerksam, dass wir nicht auf der von mir vorgesehenen Route wanderten. Huch, das wird wohl Abzug geben, Frau Tourenleiterin. Nach kurzem Kartenstudium war auch mir klar, dass wir einen Weg zu tief unterwegs waren. Dabei wäre es hier so gemütlich gewesen.
Was dann kam, wird unter der Bezeichnung Freistil Wandern in die Annalen eingehen.
Und dann hatten wir ihn wieder, den richtigen Weg.
Kurz vor Erreichen der Schwemmebene Plaun Segnas Sut.
Boah!
Wir machten einen kurzen Abstecher über die Ebene, denn…
… ihn wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück.
Chan ich im Fall au!!!
Wer hätte gedacht, dass man am Rande der Schwemmebene Segnes Honig chrömle kann? Okay, dem Preis nach ist da zwar eher flüssiges Gold in den Gläsli. Ich verbuche es unter “Entwicklungshilfe”.
Der eigentliche “Flimser Wasserweg” hat noch nicht begonnen. Hier nimmt das Wasser allmählich Fahrt auf.
Tief hat sich die Flem in die Landschaft eingefressen…
… und die Felsen geformt.
Es Natur-Brüggli.
Und da kommt das erste Designer-Brüggli des, Zitat, “berühmten Bündner Brückenbauers Jürg Conzett” zum Vorschein.
Wahnsinnig, zu was die Natur fähig ist! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Bei der Mittagspause ging plötzlich das Gerücht um, es beginne zu regnen…
… was sich bald als Wahrheit herausstellen sollte. Zum Glück war die Ustria Startgels schon in Sichtweite. Bevor es wie aus Eimern schüttete, waren wir bereits am Trockenen.
Nach intensivem und wiederholtem Studium aller verfügbarer Wetterberichts-Quellen, einem Kaffee bzw. rekordverdächtig teuren Cappuccino, entschieden wir uns, die Wanderung trotz leichtem Regen fortzusetzen. Der ausgelassenen Stimmung tat das Wetter keinen Abbruch. Singing in the Rain.
An dieser Stelle nochmals besten Dank an Beat, dass du mir deinen Schirm geliehen hattest. Ich war froh drum, auch wenn er farblich nicht 100 % zu meinem T-Shirt passte.
Der Weg führt weiter am Rande der teils wilden Schlucht. Über sieben Brücken.
Längst hatte es aufgehört zu regnen. Die Schirme waren nur noch zum Trocken aufgespannt.
Gegen Ende des Wasserwegs kamen wir an einem beinahe zu perfekt eingerichteten Picknick-Platz mit Wasserspiel und Grillstellen vorbei.
Ich habs schon lange geahnt, dass Internet-Zugang früher oder später ein Menschenrecht wird.
Das nächste Wegstück führt durch ein wahres Labyrinth an Felsblöcken und Bäumen. Ohne Markierung hätten wir hier nie mehr rausgefunden!
Furchterregende Gestalt am Wegesrand.
Ein letzter Blick auf die wilde Flem. So viel Wasser wie an diesem Tag hatten wir Alle schon lange nicht mehr gesehen.
Nach 4 1/2 Stunden reiner Wanderzeit und viel herumschauen und staunen waren wir wieder zurück in Flims, wo ich meine Wandergspänli verabschiedete und – ausnahmsweise – mit dem Auto heim fuhr.
Danke euch Allen, das ihr mit mir den Trutg dil Flem gewandert seid. Nun kann ich wieder eine Wanderung aus meiner Wunschliste abhaken.
Weitere Infos und Bilder zur gestrigen Unternehmung gibt es HIER.
Pingback: Flimser Wasserweg / „Trutg dil Flem“ (GR) – Wandern mit Freunden
Ich wusste ja schon, dass es Weltkulturerbe gibt.. das hat ja fast jeder.
Nun weiss ich es gibt auch noch Welterbe 🙂
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Und je mehr diese Label verliehen werden, desto mehr an Glanz verlieren sie.
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Wunderschöne Wanderung! Sind rosa/rote Schirme in eurer Gruppe Pflicht? 😀
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Schon mal was von Corporate Identity gehört? 😆
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Wahnsinnig tolle Landschaftsbilder hast du da eingefangen. Da kann man ja richtig neidisch werden 🙂
Ich mag solche Natur, die noch einen Touch von „Unberührtheit“ hat.
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Geht mir genauso. Immer und immer wieder.
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Kann ich verstehen 🙂
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