Es hätte eine wunderbare Wanderung auf den Höhen des Berner Juras werden sollen. So jedenfalls hatte ich mir das vorgestellt, als ich im Frühling die Tour vorschlug. Nun, die Tour musste Woche für Woche genauso schönen Wanderungen Platz machen, bis sie schliesslich – mitten im Sommer – definitiv fehl am Platze gewesen wäre. Für mich ist der Jura ein Klassiker, wenn es im Osten regnet und vom Westen her schon wieder schönes Wetter nachrückt. Soviel zur Theorie.
Die Praxis begann gestern damit, dass die SBB-Strecke bei Aarau wegen eines Personenunfalls unterbrochen war. Viele ratlose Gesichter, wenig Lautsprecher-Durchsagen. Reorganisation war das Zauberwort der Stunde. Wir stiegen in den Zug nach Basel, von dort fuhren wir weiter nach Moutier. Mit einer Stunde Verspätung konnten wir die – reorganisierte – Wanderung antreten.
Kurz durch ein Wohnquartier am Rande Moutiers (das noch nie eine Augenweide war), schon verschwinden wir im von Felsen durchsetzten Wald.
In angenehmer Steigung geht es bergan. Der Mont Raimeux ist auch mit Fahrstrassen erschlossen, wie man unschwer erkennen kann. Typisch für die Gegend: die gelbliche Färbung des Kalkstein-Schotters.
Tankstelle am Weg.
Die gwundrige Frau Flohnmobil muss es mal wieder genau wissen.
Aha, so sieht das aus.
Der Nebel kommt näher.
Und schon bald verschluckt er uns.
Bei der SAC-Hütte Cabane de Raimeux knabbern wir an unserem Picknick. Dann wollen wir drinnen einen Kaffee trinken. “Complet”, tönt es von verschiedener Seite, als wir die Hütte betreten. Da ist wohl so etwas wie eine geschlossene Gesellschaft im Gang. Der Wirt winkt uns durch die Küche. Wir denken zuerst, er wolle uns in ein Chambre séparée führen, doch er geht mit uns durch die Hintertüre und weist uns einen Tisch bei einem Unterstand zu. Non, merci.
Weil wir nicht damit rechnen, hier oben dem Nebel zu entkommen, kürzen wir die Wanderung ab und verlassen das (ansonsten garantiert aussichtsreiche!!!) Plateau.
Einen gewissen Lichtblick bieten diese Wiesen-Champignons. Es hätte genügend für einen Znacht gehabt.
Auf dem feuchten Weg ist im Abstieg etwas Vorsicht angebracht.
Wow, so viele Pilze! Dummerweise Schönfuss-Röhrlinge. Giftig!
Unter dem Nebel wird es wieder etwas gemütlicher.
In Moutier schliesst sich der Kreis. Es sind trotz allem noch 17 Wanderkilometer und 700 Höhenmeter zusammengekommen.
Auf der Suche nach einem netten Beizli führt uns eine Zusatzschlaufe nochmals etliche hundert Meter ins Städtchen. Das einigermassen nette Café finden wir dann auch, aber – passend zum Tag – ist die Auslage in der Konditorei leer.
Damit dieser etwas vermurxte Tag einen würdigen Abschluss findet, hat der Zug in Solothurn eine Viertelstunde Verspätung. So muss ich mir wenigstens keine Gedanken machen, ob ich meinen Anschlusszug in Zürich mit dem kurzen Übergang noch erwische.
Trotz aller –verkraftbaren – Widrigkeiten, es war einmal mehr eine Wanderung mit Freunden. Und die machen immer Spass. Danke an Alle!
Mehr Infos und Bilder zur Wanderung gibt es HIER.
Pingback: Rundwanderung im Berner Jura: Moutier – Mont Raimeux – Wandern mit Freunden
Und so kommen natürlich auch deine LeserInnen nicht in den Genuss der Panoramasicht 😦
Wenigstens hat es nicht geregnet!
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Bedaure, in Sachen Panorama musst du für einmal deine Fantasie bemühen.
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Schade, die ganze Tour ist wirklich etwas ganz besonderes – bei entsprechendem Wetter- die gehört bei uns einfach jedes Jahr, in irgendeiner Variante aufs Programm .
Grüsse von Ayka mit Erika
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Ich habe den Mont Raimeux noch nicht abgeschrieben. Da will ich unbedingt bei schönem Wetter nochmals hin.
Grüessli
Bea
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