Zügig schritt ich dem Weg entlang. Mein Ziel war klar, und ich steuerte ohne Umweg darauf zu. Meine Hand glitt in die rechte Hosentasche. Beruhigend. Es war noch da, mein Taschenmesser. Ich würde notfalls von ihm Gebrauch machen. Ohne jegliche Skrupel.
Zunächst schien alles wie immer zu sein. Doch dann traf ich auf die Spuren eines Gemetzels. Ich war also nicht die Erste. Doch wie lange mochte es her sein? Ein paar Tage, eine ganze Woche vielleicht.
Ich liess mich nicht einschüchtern, schritt weiter. Und sank entmutigt zu Boden, um diesen ungeniessbaren Anblick zu fotografieren.
Für einen Lichtblick sorgte ein paar Baumstümpfe später dieses Ensemble.
Und als ich schon resigniert seufzen wollte, dass heute wohl Hopfen und Malz verloren sei, sah ich ihn.
Er trat unverzüglich in Kontakt mit meinem Sackmesser. Leider sollte sich herausstellen, dass er nicht nur weit und breit der Einzige seiner Art war, sondern bereits zahlreiche Untermieter hatte.
So blieb mir nichts anderes übrig, als heute Morgen unverrichteter Dinge den Wald wieder zu verlassen. Die grosse Steinpilz-Schwemme, wie sie vor zwei Wochen geherrscht hatte, wird wohl kein zweites Mal kommen diesen Herbst. Ein Bisschen mehr Pilze hätte ich trotzdem erwartet. Wenn aber, wie in den vergangenen Tagen, von sämtlichen Medien berichtet wird, wie viele Pilze, namentlich Steinpilze, derzeit aus dem Boden schiessen, muss ich mich eigentlich nicht wundern, dass seit meinem letzten Besuch gründlich abgeräumt wurde.
Das ist tatsächlich der Nachteil eifriger Medien und hoher Bevölkerungsdichte.
Und ich weiss immer noch nicht (von den geernteten Eierschwämmli mal abgesehen), ob die vielen Pilze in unserem Wald essbar wären 😦 Mist aber auch!
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Pilzlektion Nummer eins: Es gibt solche mit Lamellen (wie ein Champignon) und Röhren (wie ein Steinpilz). Wenn du solche findest, die Röhren haben, ist die Chance schon ziemlich gross, dass sie essbar sind. Das Bestimmen mit einem Buch ist relativ einfach. Relativ…
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Und genau am „Relativ“ beisse ich mir die Zähne aus!
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Noch eine Frage: Wäre nicht die Umgebung bei deiner Mutter für Steinpilze besonders ergiebig? Bruder und Schwägerin fahren nämlich extra dafür dorthin (ok, meine Schwägerin stammt von dort…)
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Stimmt, aber ich habe im Moment keine Gelegenheit, nach Brigels zu fahren. Und ausserdem ist dort vom 1. bis 10. jeden Monats Schonzeit. Nachdem ich in unseren Wäldern schon über 5 Kilo Steinpilze gefunden habe, ist eigentlich mein Bedarf gedeckt.
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5 (fünf) Kilos??? Ich bin NEIDISCH!
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