Die geplante viertägige Wanderung entlang dem Chemin des Bisses im Wallis fing mit einer Programmänderung an. Diese war dem Wetter geschuldet, hatte es doch am Vortag bis an die Waldgrenze geschneit und war auch an diesem Montag noch kühl, windig und insgesamt eher unfreundlich. So besichtigte unser siebenköpfiges Grüppchen zuerst den unterirdischen See bei St. Léonard. Ich ging davon aus, das wir dort drin den Regenschirm nicht benötigen würden. Und sollte Recht behalten.
Wieder zurück am Tageslicht war eine Entscheidung vonnöten. Die ursprünglich vorgesehene Route ab Nendaz war aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich. Wir einigten uns darauf, in Veysonnaz einzufädeln und eine Zusatzschlaufe einzubauen, damit noch etwa drei Wanderstunden daraus würden.
Doch zuvor gab es an einem überaus lauschigen Ort Mittagspause, anschliessend einen Startkafi und endlich ging die Wanderei gegen 14.00 Uhr los.
Wie man unserer Bekleidung entnehmen kann, war es ziemlich frisch, aber durchaus wanderbar.
Im Relais Mayens-de-Sion waren wir gut untergebracht und genossen ein feines Nachtessen.
Der nächste Tag begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt.
In Hérémence schockte mich/uns der Anblick dieser Kirche, die nach dem Erdbeben 1946 erstellt wurde.
Drum herum gibt es aber eine ganze Ansammlung schmucker, typischer Walliser-Häuser.
Nach Hérémence waren wir (völlig geplant) nur noch zu sechst unterwegs. Unterhalb des Dorfs lief die Tourenleiterin (ich!!!) mal wieder den falschen Wegzeichen nach. Vorteil 1) die Tour wurde etwa eine halbe Stunde kürzer. Vorteil 2) wir kamen näher an die Pyramiden von Euseigne heran. Nachteil: Schandfleck in meinem Reinheft, ansonsten mutmasslich keine Spätfolgen. Abgesehen von einem kurzen Stück auf der Strasse ist der Weg sehr schön zu begehen.
Voilà: Die Pyramiden von Euseigne:
Wir liessen nicht nur unsere Fantasie, sondern auch unsere Muskeln spielen.
Im Café du Relais gab es eine Pause, aber leider keine Tartelettes au Citron.
Dafür ist die Aussicht geradezu berauschend.
Der Blick geht zurück nach Hérémence, wo die Beton-Kirche mitten im Dorf gut auszumachen ist.
Er würde auch nach St. Martin reichen. Bis dorthin standen uns noch etwa 2 Stunden Wanderzeit mit einem 450 m langen Aufstieg bevor.
Der weitere Verlauf des Wegs nervte mich ziemlich. Zu viel auf Asphalt der Strasse entlang! Das Ziel, Mase, erreichten wir über einen weiten Bogen zuhinterst in den Krachen.
In Mase wollte sich ursprünglich der grössere Teil der Gruppe verabschieden und heim reisen. Zu meiner grossen Freude entschlossen sich Zwei, uns weiter zu begleiten.
Wir waren noch nicht ganz am Ende. Das letzte Teilstück nach Vernamiège liess wieder uneingeschränkte Wanderfreuden aufkommen.
Und schon kommt das Dörfchen in Sicht. Wir waren im alten Pfarrhaus untergebracht.
Das waren die ersten zwei von total vier Wandertagen.
Hier ein paar Links:
Routenbeschreibung Tag eins. Tag zwei.
Erste Übernachtung im Relais Mayens-de-Sion. Lasst euch nicht von der Nervosität der Website abschrecken! Die Zimmer sind ordentlich, die Bedienung freundlich, das Essen hervorragend.
Zweite Übernachtung im alten Pfarrhaus von Vernamiège, wo wir sehr nett empfangen wurden, obschon ich erst eine Stunde vor Ankunft meldete, dass wir uns auf wundersame Weise von zwei auf vier vermehrt hätten.
Danke an alle, die diese zwei Tage mit von der Partie waren. Wohl waren wir auf dem Chemin des Bisses unterwegs, aber allzu viel Wasser wurde uns nicht präsentiert.
Fortsetzung folgt HIER.
Die Kirche ist ja der Knaller! Und ganz bezaubernd ist das Dorf auf dem letzten Bild.
Schöne Eindrücke hast du mitgebracht. 🙂
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Dabei kommt das Beste erst noch. 🙂
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Pingback: Zwei Tage „Chemin des Bisses“ von Veysonnaz bis Mase (VS) – Wandern mit Freunden
Bea mal auf Wegen unterwegs, die mir sehr gut bekannt sind. Danke für die Auffrischung von diversen Erinnerungen! Die Kirche hat anscheinend bei dir einen ganz ähnlichen Eindruck hinterlassen wie bei mir 🙂
Gruss vom Werner und Timi
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Ich habe selten etwas Hässlicheres, Klotzigeres gesehen, das unter dem Begriff „Kirche“ rangierte.
Grüessli
Bea
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