Dies ist die Fortsetzung unserer Wanderung auf dem Chemin des Bisses vom 1. bis 4. Oktober.
Hier der morgendliche Blick aus dem alten Pfarrhaus, wo wir übernachtet haben:
Es ist so kalt am Morgen, dass ich doch tatsächlich für eine knappe halbe Stunde meine dünnen Handschuhe anziehe.
Spätestens nach dem Besuch in der Bäckerei von Nax wird es uns Allen warm ums Herz.
Ab Nax verläuft der Weg wieder grösstenteils im Schatten. Von einer Bisse ist weit und breit nichts zu sehen.
An Aussicht fehlt es nicht.
Ein Versuch mit Peak Finder.
Der Blick zurück aus dem tief eingeschnittenen Val de Réchy.
Nach einem steilen Aufstieg, grösstenteils in der Diretissima, erreichen wir
die Alpage de La Lé.
Hier, zuhinterst im Tal, wird die Bisse de Vercorin gefasst.
Endlich mal eine Bisse, die Wasser führt!
Mal gurgelnd als nahezu natürliches Bächlein,
auf kurzen Strecken eingedolt geführt,
mit Schiebern, um das Wasser abzuleiten,
als schnell fliessendes Gewässer in Metall-Kanälen.
Die Bisse de Vercorin hat viele Gesichter und ist sehr unterhaltsam zu begehen.
Am Ende erwartet uns das Glöckchen, dessen Geläut dem früheren Bisse-Wächter anzeigte, dass alles in Ordnung war.
Vercorin kommt in Sicht. Noch wissen wir nicht, was uns im Hotel alles bevorsteht. Dieses Erlebnis ist mir einen eigenen Blog-Beitrag wert (hier nachzulesen).
Auch das touristische Vercorin hat einen gut erhaltenen, alten Ortskern.
Wir schätzen es, dass unser Weg am Morgen schon in der Sonne liegt.
Bald wird sich herausstellen, dass die Bisse des Sarrasins seit ein paar Tagen (genauer seit 1830…) nicht mehr in Betrieb ist. Der Weg entlang der alten Bisse wurde vor wenigen Jahren wieder instand gestellt.
Was folgt, ist Wandergenuss der Sonderklasse!
Hier oben ist etwas vom ganz alten Weg erhalten. Keine Panik, der heutige Weg führt unten durch.
Insgesamt 17 Infotafeln vermitteln dem Wanderer Eindrücke der früheren Zeit.
Und uf einisch wird’s besonders kurzweilig!
Mit viel Gelächter robben wir unter dem Fels durch.
Der Blick ins hintere Val d’Anniviers mit dem Zinal Rothorn. Was sind wir doch für Glückspilze, bei solchem Wetter in solch toller Umgebung wandern zu können!
Der Unterhalt des Weges ist ein ewiges Werk. Die Treppe scheint ziemlich neu.
Weit unterhalb von Pinsec befindet sich die alte Wasserfassung und damit der Anfang der seinerzeitigen Bisse.
Nach einem schweisstreibenden Aufstieg gibt es Mittagspause und Tenue-Erleichterung.
Unser Ziel ist noch immer zwei Stunden entfernt. Der Weg bleibt einigermassen abwechslungsreich.
Entlang der Grand Bisse de St. Jean erreichen wir Grimentz.
Von diesem Dorf hatte ich schon viel gehört, entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Grimentz verfügt über einen gut erhaltenen, schmucken Ortskern.
Es gibt noch viel Arbeit. Val d’Anniviers, je reviendrai!
Fazit dieser viertägigen Tour: Ich habe mich an der Routenführung von Schweiz Mobil orientiert. Da die dort vorgeschlagenen Tagesetappen etwas unausgeglichen sind (zwischen drei und acht Stunden!), habe ich mich bemüht, Etappen von etwa gleicher Länge zu planen. Wir haben rund zwei Drittel (64 km, 3’273 m Aufstieg, 3’015 m Abstieg) der Original-Route gewandert. Ich ging davon aus, dass man mehr entlang der alten Wasserwege wandert. Insgesamt ist es aber eine sehr lohnende Weitwanderung, auch wenn wir den Anfang aus organisatorischen Gründen ausgelassen hatten. Die letzte Etappe ist absolut sensationell!
Ich danke meinen drei Mitwanderern für die Kameradschaft und stets gute Stimmung, auch wenn es mal nicht so rund lief.
Hier noch der Link zur aufgezeichneten Route von Etappe drei und Etappe vier.
Der Anfang der Route mit der ersten und zweiten Etappe ist HIER beschrieben.
Ich habe noch ein paar sehr aufschlussreiche Informationen zur Bisse des Sarrasins gefunden. Malheuresement seulement en français.
Pingback: Zwei Tage „Chemin des Bisses“ von Veysonnaz bis Mase (VS) – Wandern mit Freunden
Nun weiß ich endlich, was eine Bisse ist.
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Das im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Wort dafür ist „Suone“. Damit hättest du vermutlich auch nicht viel mehr anzufangen gewusst. 😉
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Ja, das stimmt, das kenn ich auch nicht.
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Wunderbar geschrieben und ich hüpfe auf und ab und warte auf die Hotel Geschichte.
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Dann hüpf mal noch etwas weiter, soll gesund sein. 😉
Die Geschichte folgt demnächst.
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Unten durch auf der Bisse des Sarrasins: Da hat Timi seine körperlichen Vorteile voll ausgespielt 🙂
Nun bin ich gespannt, was du in Vercorin erlebt hast.
Für mich ist Vercorin eine schöne Erinnerung an fantastisch guten Raclette …
Gruss vom Werner und Timi
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Wir assen in Vercorin ein fantastisch gutes Tomaten-Fondue. Einfach nicht in unserem Hotel… 😳
Grüessli
Bea
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Wunderschöne Häuser, interessante Aussichten, toller Wanderbericht… und natürlich bin auch ich gespannt wie ein Flitzbogen auf die Hotelgeschichte!
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Ins Val d’Anniviers muss ich unbedingt wieder. Das scheint Sommer wie Winter lohnenswert zu sein. Einfach etwas weit weg von zu Hause.
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