Beim gestrigen Bade in der hauseigenen Pfütze habe ich mich an eine Begebenheit erinnert, die einige Jahre zurückliegt.
Wir waren im Südwesten Australiens unterwegs. Der Frühling zog ins Land – oder hätte es wenigstens tun sollen. Denn das Wetter gab sich ausgesprochen launig und wurde im Tagesverlauf immer nässer. So beschlossen wir, uns frühzeitig einen Campingplatz zu suchen, denn Weiterfahren wäre bei dem Hundewetter wenig sinnvoll gewesen. Bei einem Aufenthalt auf einem Campingplatz drängt sich – vor allem, wenn man mit einem Wohnmobil ohne Dusche unterwegs ist – stets Körperpflege auf. Mit Entzücken lasen wir, dass es ein „Family Bath“ geben sollte. Wenn das keine Einladung war!
Das Familienbad entpuppte sich als grosszügig konzipiertes Badezimmer, auf Hochglanz poliert, von oben bis unten gefliest und in der Mitte …. eine riesengrosse, freistehende Badewanne. Wir waren hin und weg, liessen die Wanne volllaufen, machten einen Chöpfler rein und schwammen kurzentschlossen ans andere Ufer. Herrlich. Genau das passende Wellness-Programm, das diesen miserablen Tag gerettet hatte.
Mag sein, dass solche Familienbadewannen in Fünfsternehotels zum Standard gehören. Auf einem mittelteuren Campingplatz jedenfalls hätten wir einen solchen Bottich nie erwartet. Doch es war nicht nur die schiere Grösse der ganzen Einrichtung, die uns Eindruck machte.
Nachdem wir über ein Jahr in Australien umhergereist waren, war es einfach ein sensationelles Erlebnis, dem Ehepartner wieder einmal den Rücken waschen zu können.