Es gab diese Woche nur einen einzigen Tag, an dem man garantiert nicht nass werden würde. Und diesen haben mein innig geliebter Mitbewohner und ich heute für eine Wanderung genützt.
Wir starteten in Schindellegi, unser erstes Ziel war der Etzel Kulm. Dort oben waren wir vor ein paar Jahren schon mal, wählten aber diesmal einen anderen Weg. Statt durchs Industriequartier und anschliessend auf schattigem Weg der Sihl entlang zu laufen, entschied ich kurzerhand, dass wir “vorne rum” marschieren würden. Die Schmerzgrenze des Mitbewohners ist bei asphaltierten Wanderwegen zwar ausserordentlich niedrig, aber selbst er musste zugeben, dass das angesichts dieser Aussicht und dem akuten Sonnenmanko der vergangenen Tage die bessere Wahl war.

Kurz darauf kamen die beiden Wege zusammen und wir gingen auf bekanntem Pfad in der Falllinie bergan. Sorgsam eingezäunt von beiden Seiten schritten wir auf den Gittersteinen steil bergauf.

Ich fand ziemlich begeisternd, was sich uns am Ende dieser Direttissima bot. Wie ist dieses Land doch schön, wenn’s schön ist!

Auch die Sicht vom 1’098 m hohen Etzel liess keine Wünsche übrig. Höchstens, dass die Bäume etwas zu hoch waren.

Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass wir nach dem Abstieg vom Etzel ab St. Meinrad nochmals etwa einen Kilometer auf Hartbelag gehen mussten. Mein Lieblings-Abschnitt der gesamten Tour sieht so aus:

Also weit und breit keine Strasse, die es zu begehen galt. Abgeschieden ist die Region dennoch nicht. Die zahlreichen Höfe werden jedenfalls nicht (mehr) mit dem Maultier erschlossen.
Nebst viel Aussicht – unter anderem auch immer wieder in Richtung Heimat,

gab es auch ein paar schöne Blumen am Wegesrand. Sofern die Kühe sie nicht schon alle verputzt hatten. Ankebälli allerdings scheinen sie zu verschmähen.

Dieser Hoger dort drüben mit den Kühen am Triangulations-Punkt, das musste wohl das Stöcklichrüz (1’248 m) sein.

Tatsächlich!

Im Hintergrund sieht man bereits, wie sich die Feuchtigkeit in der Luft zu neuen Wolken formiert.

Vom Stöcklichrüz aus ging es praktisch nur noch bergab. In Willerzell am platschvollen Sihlsee endete unsere Wanderung nach gut 4 1/2 Stunden.
Die heutige Tour macht unbedingt Lust auf mehr, doch leider ist das Zwischenhoch bereits wieder im Abzug. In den kommenden Tagen liegt wohl bestenfalls eine uHu-Wanderung mit einem Schirm in Griffnähe drin.