Ich muss noch ein paar Worte verlieren zu Ovronnaz, diesem Ort im Unterwallis, in dem wir 10 Tage Ferien verbracht haben. Selbst mit den modernen Mitteln wie Google Earth, Websites, Webcams und dergleichen kann man sich im voraus kein schlüssiges Bild über die auserwählte Destination machen. So stand auch uns die eine oder andere Überraschung bevor.
Ovronnaz liegt auf einer Höhe von 1’200 bis 1’360 m, hoch über dem unteren Rhonetal. Im Bild hier im Vordergrund zu sehen. Das Dorf, das zur Gemeinde Leytron gehört, verteilt sich über einen ganzen Hang. Entsprechend geht es im Ort nur bergauf oder bergab. Das hat unter anderem Einfluss auf die Bauten, die häufig nicht auf annähernd ebener Fläche stehen und vielfach über kriminell steile Zufahrten verfügen. Im Winter möchte ich hier nicht wohnen, auch nicht als Tourist!
Die Zufahrtstrasse aus dem Tal ist von unterschiedlicher Güte. Gezählt habe ich sie nicht, aber es dürften über 20 Spitzkehren sein, auf denen man sich – anfänglich noch in den Rebhängen – hocharbeitet. Einen alten Ortskern sucht man vergebens. Die paar Läden, die Post das Tourismusbüro und einige Restaurants stehen dennoch relativ nahe beisammen.
Es hat zwar einige Lifte für den Skibetrieb im Winter, die Hauptattraktion von Ovronnaz aber ist das Thermalbad. Darüber habe ich bereits im letzten Beitrag einige Worte verloren.
Wandern ist insbesondere dann interessant, wenn man sich für vergleichsweise günstige 45 Franken einen 6-Tages-Pass kauft und die Wanderungen bei der Bergstation startet.
Bergbauern sucht man in Ovronnaz vergebens. Die meisten Alpen werden nicht mehr bestossen. Teilweise liegt es daran, weil aufgrund der Trinkwasserfassungen keine Viehwirtschaft mehr erlaubt ist. Der wesentlichere Grund aber dürfte sein, dass mit Touristen schlicht und ergreifend mehr Geld zu verdienen ist als mit Kühen und Schafen.