Eine Fahrt mit dem Zug durch die Rheinschlucht ist immer wieder imposant. Noch imposanter ist es, die Rheinschlucht zu durchwandern. Wir haben gestern beides gemacht. Zuerst mit dem Zug bis zur Station Versam-Safien,
ab dort zu Fuss durch die Schlucht, die sich ein Wanderweg, das Bahntrassee und – mit dem dienstältesten Anspruch – der Rhein teilen…
… und natürlich auch ein paar Blüemli.
Maieriesli. Noch nicht ganz am blühen. Aber bis Ende Woche werden sie es schaffen.
Erstaunlich, was die Natur da geschaffen hat. Das muss ganz schön gerumpelt haben, als vor 10’000 Jahren der Berg zusammenkrachte.
In der Folge suchte sich das Wasser seinen Weg und die heutige Rheinschlucht entstand.
Mit der Schneeschmelze kommt ordentlich viel Wasser.
Eigentlich eine gute Gelegenheit, neue Gore-Tex-Wanderschuhe zu testen.
Wenn all diese Baumstämme ihre Geschichte erzählen könnten…
Was fliegt denn da? Wir treten näher heran. Ein Insekt, das man bald nur noch in der Schoggi-Version kennt (in der sie mir ehrlich gesagt auch sympathischer sind). Maikäfer!
Bei der Bahnstation Valendas-Sagogn wechseln wir auf die andere Seite des Rheins und gehen in angenehmer Steigung Richtung Conn.
Zuerst aber ruft noch der Hunger. An aussichtsreicher Lage speist es sich einfach besser.
Die Blumentante hat im staubigen Gras wieder was entdeckt. Von Menschenhand hierher gekommen oder Wildwuchs?
Bis auf eine kurze, heikle Stelle ist der Weg einfach zu begehen.
Selbst die Tannen sind auf gebührender Höhe umgestürzt.
Der Tiefblick von der Aussichtsplattform “Il Spir” aus ist wie immer grandios.
Nun geht es nur noch bergab. Der Weg zum Crestasee ist breit, und wir teilen ihn uns mit zahlreichen Mountain-Bikern mit und ohne Strom.
In den Löchern liegen noch allerletzte Schneeresten.
Aber auch hier lässt sich die Natur nicht aufhalten. Das gilt wohl auch für den Ruf eines Kuckucks, der an meine Ohren dringt. Wie ging nochmals diese Redensart mit dem Guggu und dem Geld im Sack?
Hier nachzulesen.
Durch die mit überwachsenen Felsbrocken gespickte Landschaft schimmert schon das Türkis des Crestasees.
Am Seeufer kommen wir unverhofft zu einem Kafi. Die Kioskbetreiber haben sich angesichts des Wetterberichts kurzerhand entschlossen, ihre Bude zu öffnen.
Der Himmel hat sich in der Zwischenzeit etwas verfinstert und ausgerechnet am malerischen Waldseelein müssen wir ein paar wenige Regentropfen über uns ergehen lassen.
Weil wir zeitlich so gut dran sind, schlägt unsere Wanderleiterin vor, noch bis Flims zu laufen.
Auch hier unterbieten wir die veranschlagte Zeit und erwischen so nach etwa 4 1/2 Stunden Wanderzeit das ursprünglich geplante Posti, das schon nach wenigen Minuten vorfährt.
Vielen Dank an Barbara für die Idee und Durchführung dieser gelungenen Wanderung.
Weitere Infos und Bilder gibt es HIER.