Die gestrige Wanderung begann in Splügen. Dieses Dorf wurde 1995 mit dem Wakker-Preis des Schweizerischen Heimatschutzes ausgezeichnet.
Die Gemeinde Splügen GR hat ein beachtenswertes Zusammenwirken zwischen Ortsbilderhaltung und Tourismus erreicht. Durch einen strikten Schutz für den alten Ortskern bewahrt sie ihre baukulturelle Substanz, und ermöglicht gleichzeitig durch eine rationale Zonenplanung eine wirtschaftlich vernünftige Weiterentwicklung.

Wir verlassen den schmucken Ort, von dem in diesen Tagen viele der nach Süden strebenden Urlauber gar nichts bemerken, und fädeln in den Wanderweg ein.

Sehr grosszügig betrachtet, führt uns die Route Richtung Nordsee. Etwas kleinräumiger gesehen folgt als erstes der Sufnersee, der das Wasser des Hinterrheins aufstaut.

Das Unwetter vom 12. Juni hat ordentlich Schwemmholz in den See transportiert.

Pilzschutz dürfte damals das geringste Problem gewesen sein.

Berge von Schwemmholz bei der Staumauer.

Auf die andere Seite der Mauer sieht es so aus:

Die Landesverteidigung lässt grüssen.




Der Weg, bis anhin recht zahm, wird nun etwas anspruchsvoller und verdient sich seine rot-weisse Markierung.

Habe ich schon erwähnt, dass es zünftig warm ist? Vorübergehende Abkühlung verschaffen die Felslöcher am Weg, aus denen unvermittelt herrlich kühle Luft strömt. Beim “Eisloch” ist es gar derart kalt, dass der Atem kondensiert.

Parallel zum Weg entlang des Hinterrheins verläuft auch die A13 und die Kantonsstrasse.


Über weite Teile übertönt das Tosen des Wassers den Strassenlärm.

Leider nicht immer. Und bei dieser Wegpassage hoch über dem Tal ist es alles andere als lauschig.

Hier führt der Wanderweg über eine Strassen-Galerie,

die wir nur dank viel Technik verlassen können.

Die Suche nach einem Mittagsplatz gestaltet sich schwierig. Mit der Zeit sinken die Ansprüche und es muss in erster Linie schattig sein.

Im Restaurant Rofflaschlucht erkaufen wir uns für vier Franken den Eintritt zur Schlucht. Ich habe mein Geld schon dümmer ausgegeben.

Ganz zuhinterst sieht man den Wasserfall, unter dem man hindurch gehen kann.




Der Wasserfall von hinten.

Nebst der Hochwassermarke von 4.10.2006, als das Wasser den Weg grösstenteils zerstörte,

sehen wir auch den Schluchtgeist.

Der Rest ist schnell erzählt. Wir kämpfen uns in der Hitze nochmals 120 Höhenmeter durch den Wald empor, freuen uns an jedem Lüftchen, das uns entgegenweht und noch mehr an den zahlreichen Brünnen in Andeer, in die wir uns am liebsten reingesetzt hätten.

Danke Beat, für die Idee und Durchführung dieser Wanderung und den beiden Mitwanderinnen für die coole Unterhaltung.
Mehr Fotos und Infos zur Wanderung gibt es HIER anzuschauen.
