Man spricht dort ja etwas komisch, wo wir kürzlich zu acht einige Wandertage verbracht haben. Allerdings ist es immer noch – und das ist mir in Corona-Zeiten wichtig – Schweiz.
Vier Tage waren wir unterwegs. Am ersten Tag mit Rollköfferli bzw. Reisetasche ins Hotel eingerückt, anschliessend noch eine wunderbare Tour gemacht von der Fafleralp zum Langgletscher und über die Anenhütte zurück. Leider verdient der Langgletscher seinen Namen schon lange nicht mehr.
Am zweiten Tag – eher eine Verlegenheitstour, weil am Nachmittag Gewitter drohten – stiegen wir in der Direttissima von Goppensteig zur Faldualp, weiter zur Restialp und runter ins wirtshauslose Ferden.
Die Wanderung wäre auch ohne hohe Luftfeuchtigkeit schweisstreibend gewesen. Jedoch wurden wir auf der Faldumalp mit einem herrlichen Panorama belohnt. Geschäftstüchtige Kids hielten bei der Kapelle Sirup feil.
Weil wir frühzeitig ins Tal stiegen, blieben wir bis auf die buchstäblichen drei Tropfen Regen vorläufig vom Wetter verschont. Das sollte sich ändern, als wir in Wiler auf der Terrasse eines Restaurants sassen. Blitzartig mussten wir nach drinnen flüchten. Wären wir noch am Wandern gewesen, hätte der Überfall von Petrus uns gehörig geduscht. Bis wir unsere Regentracht montiert gehabt hätten, wären wir garantiert alle klatschnass gewesen.
Am dritten Tag liessen wir uns mit der Luftseilbahn zur Lauchernalp hoch bringen. Die Wanderung zur Lötschenpasshütte war für mich das absolute Highlight der vier Tage. Die Feuchtigkeit, die die zahlreichen Gewitter der vergangenen Nacht hinterlassen hatten, verzog sich bald und einem strahlend schönen Tag stand nichts im Wege.
Oben am Pass begeistert die karge Landschaft durch zahlreiche kleine Seelein.
Eine Steigerung am vierten Tag war schlicht nicht mehr möglich, auch wenn der Lötschentaler Höhenweg zum Wander-Klassiker schlechthin gehört.
Erneut von der Lauchernalp aus wanderten wir taleinwärts bis zu den Schwarzseeli, wo die einen Badefreuden frönten.
Der eher kurze Wandertag endete direkt vor dem Hotel, wo wir unser Gepäck einsammelten. Im historischen Hotel Nest- und Bietschhorn waren wir drei Tage lang einquartiert. Wir wurden dort nach allen Regeln der Kochkunst verpflegt und sehr unterschiedlich komfortabel beherbergt.
Ein bisschen Nostalgie muss sein.
Fit wie die ganze Truppe ist, wurde die lange Heimreise in der Hitze beinahe anstrengender als die dreistündige Wanderung.
In 4 Tagen sind wir 3’021 m ämbrüff, 3’319 m ambri und 44,7 km Strecke gewandert.
Danke allen Mitwanderern für die tolle Kameradschaft. So macht es Spass, Mehrtäger zu organisieren.
Mehr Infos zu den vier Wanderungen und weitere Bilder HIER.