Nach neusten Erkenntnissen gehören Steinpilze zur Gattung „Säugetiere“.

Oder geht mal wieder die Fantasie mit mir durch, wenn ich am Stamm des Pilzes einen Busen ausmache?
Nach neusten Erkenntnissen gehören Steinpilze zur Gattung „Säugetiere“.
Oder geht mal wieder die Fantasie mit mir durch, wenn ich am Stamm des Pilzes einen Busen ausmache?
… man muss ihm nur ein paar Schritte entgegen gehen.
Pilzernte in Brigels am Tag eins nach der zehntägigen Schonzeit. Es hatte sehr viele Pilze im Wald, insbesondere sehr viele alte, riesengrosse Steinpilze.
Die Wälder um meinen Wohnort, sie bergen derzeit ein gewaltiges Suchtpotential. Ich gebe es zu, ich bin ihnen total verfallen, möchte am liebsten tagtäglich in ihnen umherstreifen. Auf der Suche nach Pilzen.
Momentan ist die Vielfalt an Pilzen kaum mehr zu übertreffen. Das macht gelegentliche “Mini-Ernten” oder gar Null-Runden allemal wieder wett.
Schon nach wenigen Schritten traf ich gestern in einer Kuhweide diese frisch geschlüpften Riesen-Schirmlinge an, die ich aus der Ferne für Wiesen-Champignons hielt.
Weiter ging der Pilzgang. Schnurstracks in den Wald. Zu sehen gab es auffällig Farbige (amethystfarbener Lacktrichterling)
Hexenringe noch und nöcher
Ungeniessbare
Versteckte
Unbekannte
Auffällige
Kleine Pilzsträusse
Blendend Weisse (Waldchampignons bzw. Flaschenbovist)
Grosse (Riesen-Schirmlinge)
Solche mit “Jöööö-Effekt”
Als Vogel getarnte (Habichts-Pilz)
In Entzücken versetzende (Schweinsohr)
Eigenartige (gewimperter Erdstern)
Nicht ganz unerwartet fand ich auch Steinpilze und fünf weitere Röhrlings-Sorten. Sie landeten – im Gegensatz zu zu den meisten oben abgebildeten Pilzen – in meinem Pilzsack. Und von Steinpilzen muss ich nun wirklich keine Fotos machen, sie wurden schon zur Genüge in diesem Blog gehuldigt.
Man mische:
10 g getrocknete Steinpilze, im Cutter zu Pulver gemahlen
40 g weiche Butter
zwei Prisen Salz
Diese Mischung streiche man auf vier Scheiben getoastetes Brot und schneide dieses in mundgerechte Häppchen.
Fertig!
So schnell gemacht und so fein, dass es gegessen war, bevor die Idee für ein Bild heranwuchs.
Deshalb hier das Bild eines engelhaften Pilz-Wesens, das dereinst den Weg vom Wald in meine Küche fand.
Sehr lang hielt ich es daheim nicht aus. Gestern um 20.00 erst aus Frankreich heim gekommen, war ich 13 Stunden später schon wieder unterwegs. Gut, es hätte viele Gründe gegeben, die dagegen gesprochen hätten.
Ausschlafen. Nicht nötig, kam ich doch erst gerade aus den Ferien zurück. Ausgeschlafener als ich kann man gar nicht sein.
Neues Handy besorgen. Nur nichts überstürzen, Frau Flohnmobil! Wie hat es Ihnen doch Ihr Mann beigebracht: Zuerst überlegen, dann handeln.
Wäsche waschen. Dreckiger wird sie wohl kaum mehr, also kann sie auch noch ein paar Stunden länger warten.
Ordnung ins Büro-Puff bringen. Kann sogar noch besser warten als die dreckige Wäsche.
Krafttraining. Die erschlafften Muskeln lassen sich später am Tag gewiss mindestens so gut stählen.
Einkaufen. Die Läden haben noch bis 18.00 Uhr offen.
Mich zurückmelden. Da wir einen Tag früher als geplant heim gefahren sind, würde ich noch einige Stunden inkognito anwesend sein.
Genügend Ausreden also, um mich meiner herbstlichen Passion zu widmen. Und es sollte sich lohnen. Die Steinpilze scheinen gerade so Anlauf zu nehmen für einen neuen Schub. Mein Nachtessen war gesichert (und das der Nachbarn auch), mein Gwunder gestillt. Ich bin sehr zuversichtlich, was die Pilzernte der kommenden Tage betrifft.
Es hätte ein normaler Sonntag werden können. Wovon ich erst noch herausfinden muss, was bei mir an einem Sonntag “normal” überhaupt bedeutet. Jedenfalls machte mich auf zu einem Spaziergang in den Wald. Die Absicht dahinter lässt meine Ausrüstung erahnen: Stoffsäckli und Sackmesser.
Es sollte nicht lange dauern, da erblickte ich eine Stinkmorchel. Diese Dinger wirken mitten im Wald immer wie Penisse. Haben auch eine ähnliche Grösse. Wenn nur die Fliegen nicht wären…
Die Legende besagt: Wo es Stinkmorcheln hat, können auch die von dir gesuchten Pilze nicht weit entfernt sein. Und tatsächlich sollte es nicht lange dauern, bis ich die ersten Steinpilze einsacken konnte. Nicht mehr ganz alle waren taufrisch, weshalb ich mitunter eine derartige Sauerei im Wald zurücklassen musste. Da hatte es teilweise schon zu viele Untermieter an den gesuchten Pilzen. Die Natur wird innert weniger Tage dafür sorgen, dass auf diesem Fleck wieder Ordnung herrscht.
Die grösste Überraschung des Tages erwartete mich an einem Waldrand. Das waren doch nicht etwa? Doch! Ich konnte mein Glück kaum fassen. Schweinsöhrchen fand ich seit Jahren nicht mehr. Und schon gar nicht bei uns im Wald. Einer der besten Pilze überhaupt. Sorgsam schnitt ich sie knapp oberhalb des Waldbodens ab und entfernte die eingewachsenen Nadeln und Ästchen. Auf einem einzigen Quadratmeter konnte ich mehr als ein halbes Kilo Schweinsöhrchen ernten, die Kleinsten liess ich stehen. Mein Sonntag – er war gerettet! Und beschäftigt war ich mit dem Pilze putzen daheim dann für eine ganze Weile.
Aber es ist immerhin ein guter Anfang.
Und ausserdem ist er der perfekte Begleiter zu Eierschwämmli im Risotto.
Beziehungsweise er war es.
Bis vor kurzem musste man seine Pilzgründe im Wald vorwiegend gegen seinesgleichen verteidigen. Bedingt durch die Konkurrenz galt es stets, die trächtigen Pilzplätzchen vor dem vermeintlichen Feind abzuklappern. Was natürlich nicht immer gelang.
In Zeiten der Migration hat sich das geändert. Die entlegenen, friedlichen Pilzplätzchen, an denen das Moos so üppig grün wuchs, sehen plötzlich so aus:
Mehrere Zentimeter tief umgepflügt. Keine Tannnadel mehr auf der anderen. Zerstört! Hier müssen Frevler am Werk gewesen sein.
Seit es in unserer Region Wildschweine gibt, ist es noch schwieriger geworden, edle Pilze zu finden. Es sieht so aus, dass nicht nur die Sammler, sondern auch die Schwarzkittel besonders scharf auf Steinpilze sind. Dabei hätte es momentan weiss Gott genügend andere Pilze im Wald, an denen sich die Viecher satt fressen könnten.