Auch das Leben einer Tulpe verläuft nicht immer gradlinig.
Auch wenn es ihr an Vorbildern nicht gemangelt hätte.
Zuerst waren da einfach die Blumenbeete. Schön angelegt, mit schon mehr oder weniger blühenden Pflanzen wie Tulpen, Bellis, Vergissmeinnicht, Narzissen, Ranunkel, Kaiserkronen etc. Was man halt um diese Jahreszeit im Freien schon zum blühen bringt.
Wir waren entzückt. Logo, wir waren auf der Blumeninsel Mainau, da erwartet man nicht mehr und nicht weniger als üppiges Blühen.
Doch dann führte uns – meine Mutter, ihren Partner und mich – der Rundgang, den wir anfangs dem Seeufer entlang wählten, in die oberen Gefilde beim Schloss. Wir statteten der Orchideen-Schau im Palmengarten einen Besuch ab. Die exotischen Blüher – so begeisternd schön auch diese waren – lasse ich in diesem Beitrag aus. Denn was uns auf dem nachfolgenden Rundgang erwartete, machte uns ziemlich einsilbig.
In Anbetracht der Blütenfülle brachten wir nur noch “boah”, “sooo schön”, “einmalig”, “so etwas habe ich noch nie gesehen” über die Lippen.
Es ist wahrlich ein Schauspiel der Sonderklasse, die Blütenfülle auf der Insel Mainau zu sehen. Ich bin mir sicher, es ist hier zu jeder Jahreszeit sehenswert. Aber im Frühling, wo sich das Auge zuerst wieder an die Farbenpracht der Natur gewöhnen muss, ist es einfach nur spektakulär.
Längst bin ich wieder zu Hause. Und begnüge mich mit dem Anblick meiner 6 x 10 Tulpen im Garten.
Tulpen. Sie sind die Frühlingsboten schlechthin – auch wenn sie bereits im tiefsten Winter in den Läden als Schnittblumen angeboten werden.
Mittlerweile blühen sie in den Gärten. Und in den Läden werden dafür bereits Geranien verkauft.
Ich habe mir dieses Jahr keine Tulpen gekauft. Aber letzte Woche einen Strauss voll erhalten. Und darunter war diese Zwillings-Tulpe.
In der Endversion sah der gefiederte Doppeldecker dann so aus:
Ab solchen Sachen kann ich mich freuen. Und deshalb wird dies hoffentlich noch lange nicht der letzte Beitrag dieser Serie gewesen sein.
Unter diesem Titel könnte ich nun etwas schreiben über das kalte Wetter und die Schneefälle, die so manchen auf dem falschen Fuss erwischt haben. Oder übers Skifahren, das unter den gegebenen Umständen nochmals richtig Spass macht. Darüber aber, das bin ich mir bewusst, will hier niemand mehr lesen. Deshalb etwas Schönes, Nettes, dem der Wintereinbruch wenig anhaben kann.
Frühlingsboten im Doppelpack.
Darf ich vorstellen:
meine siamesischen Tulpen.