Wir haben in den vergangenen Tagen viel, viel Asphalt gesehen. Kilometerweise. Von sehr unterschiedlicher Qualität. Wir haben Grossstädte umfahren und extrem menschenleere Gegenden traversiert. Wir haben morgens geheizt und am Nachmittag die Klimaanlage laufen gelassen. Wir haben mitverfolgt, wie sich die Vegetation mehrmals von Grund auf verändert hat. Wir haben Maisfelder gesehen, Reben, Getreide, Oliven- und Zitrusplantagen. Wir haben Rinder und Schafe auf ausgetrockneten Weiden „grasen“ sehen. Und ich habe so viele Störche gesehen, dass ich davon beinahe schwanger geworden wäre.
Nun sind wir in unserem Ferienland angekommen. Nach 2’300 Kilometer quer durch halb Europa haben wir den Süden Portugals erreicht. Man kann sich natürlich fragen, ob es Sinn macht, an so vielen schönen Orten vorbeizufahren, um ein derart weit entferntes Ziel anzuvisieren. Diese Frage haben wir uns beim Kilometerfressen der vergangenen Tage auch gestellt. Aber das Reisefieber hat uns nun mal gepackt – schon vor Jahren. Wir sind infiziert. Unheilbar reisekrank.
Wo andere ins Flugzeug steigen für einen Ferienreise nach Zypern, Andalusien oder die Malediven sind wir lieber mit dem Wohnmobil unterwegs. Welche Art des Reisens mehr CO2 verursacht, sei dahingestellt. Aber immer nur daheim ums Haus rum schleichen ist ja wirklich nicht das Gelbe vom Ei.
Eins ist jedenfalls klar: Autobahnen haben wir vorläufig genug gesehen.